Nr. 3. Anschaffung von Strassenbeneiinungstafeln und Häuser-Numerierungen. Wie wir vernehmen, wird in der nächsten Gemeinderathssitzung einer der Herren Gemeindenithe die Anschaffung von neuen Strassen¬ beneiinungstafeln und Häuser-Numerierungen beantragen, da die jetzigen schon ein veraltetes Aussehen zur Schau tragen, und zum Theil unleserlich sind. Zimmermannsarbeiten. Die Zimmermannsarbeiten zum Sudhausbau in Aussee hat der Stadtzimmermeister und Bauunternehmer in Wels, Herr Frauz Arnhold, erhalten. Ernennung. Der Architekt Sr. Hoheit des Herzogs von Cumberland in Gmunden, Herr Wilhelm Runspaden, wurde zum Hofbaurath ernannt. Errichtung einer Schwimmschule und eines Donau¬ bades. Wie uns aus Aschach a. D. mitgetheilt wird, beabsichtigt man dort für den nächsten Sommer eine Schwimmschule und ein Donaubad errichten zu lassen, was namentlich für die zahlreichen Sommergäste, die den Ort besuchen, von grosser Annehmlichkeit wäre. Die Schwimmschule und das Bad würden oberhalb des Landungsplatzes der Donaudampfschiffahrts-Station an¬ gelegt werden. Neue Schlachthausanlage. Wie wir im vorigen Jahr¬ gange unserer Blatter mittheilten, errichtet die hiesige Firma Häberkorn, Inhaber Brunner & Ozerny, in Linz- Leon ding eine Wurstfabrik, wozu die Baulichkeiten von der Firma Bauer & Fabigan hergestellt werden, Die Fabrik erhält die maschinelle Einrichtung einer künst¬ lichen Kühlung der Fleischlager und Pöckelkeller mittels Kohlensäure-Compressions-Maschinen nach dem paten¬ tierten System des Ingenieurs Herrn Jul. Sedlacek, Linz, Landstrasse, kaufmännisches Vereinshaus, und wird diese Einrichtung auch vom genannten Herrn zur Herstellung gebracht. Auszeichnung. Bei der vorjährigen Nordböhmischen Landesausstellung in Brüx wurde den áusgestellten Kohlensäure-, Eis- und Kühlmaschinen, patentiertes System des Ingenieurs Jul. Sedlacek in Linz, die grosse goldene Medaille zuerkannt. Zum Theaterumbau in Linz. Herr Baurath Fellner besichtigte am 20. Jänner das hiesige landschaftliche Theater eingehend und erstattete der Oonferenz, die hierauf im Landhause unter dem Vorsitze des Herrn Landeshauptmannes Dr. Ebenhoch zusammentrat, einen ausführlichen Bericht über seine Wahrnehmungen. Wie wir vernehmen, hat sich Baurath Fellner gegen den Um¬ bau des Theatergebäudes, welcher eine . Kostensumme von 150.000 ü. verschlingen würde, ausgesprochen und vielmehr einen Neubau empfohlen, der einen Kostenauf¬ wand von rund 320.000 fl. erfordern würde. Baurath Fellner wird sowohl über einen Umbau als über einen Neubau das Theater-Project ausarbeitën und vorlegen, vorher dürfte er nochmals das Theatergebäude besichtigen. Im Falle eines Neubaues würde auch das landschaftliche Casinogebäude demoliert und das Theater in die Mitte des so gewonnenen freien Platzes gestellt werden. Technische Neuigkeiten. Mitgetheilt vom Internationalen Patentbnrean K. Fr. Reickelt in Berlin NW. Material für Strassenpflaster, Trottoirplatten etc. Um zu untersuchen, wie sich ein bestimmtes Material für Strassenpflaster, Trottoirplatten u. s. w. eignet, ist, anscheinend von einem französischen Erfinder herrührend, Seite 21. bei der geologischen Landesanstalt des Staates Maryland, eine Maschine im Gebrauch, welche gestattet, in wenigen Stunden den zu untersuchenden Stein einer abschlei¬ fenden Wirkung auszusetzen, die sonst nur im Laufe langer Jahre von dem über ihn hinrollenden Verkehr ausgeübt würde. Folgende Daten erfahren wir über die¬ selbe: Die Maschine besteht aus zwei hohen Cylindern, die um ihre Achse rotieren können. Die Bohrung ist so gross, dass ein etwa kopfgrosses Stück des zu unter¬ suchenden Materials in dieselbe eingeschlossen werden kann. Durch Pleuelstangen stehen die Untersuchungs- cylinder mit den Cylindern eines schnell laufenden Motors in Verbindung, der sie mit einer Geschwindigkeit von mehreren tausend Umdrehungen in der Minute bewegt. Nach Beendigung des Versuches werden die Cylinder geöffnet und das durch die Bewegung abgeschliffene Material wird sorgfältig gesammelt und gewogen. Durch Rechnung kann man dann mit grosser Genauigkeit fest¬ stellen, welchen Wert das untersuchte Material für die Pflasterung von Strassen oder auch als Beschotterungs¬ material haben würde. Télégraphié ohne Draht. Als vor kurzem eine Notiz die deutschen Zeitungen durchlief, dass Tessla die Télé¬ graphié ohne Draht auf grosse Entfernungen anwenden wolle, und dass er dazu eines Stromes von mehreren Millionen Volt Spannung bedürfe, wurde vielfach die Meinung laut, die betreffende Nachricht laufe auf eine Mystification des Public.ums. hinaus, da man derartig hochgespannte Ströme nicht nur nicht erzeugen, sondern mit ihnen auch nicht experimentieren könne. Wie wir erfahren, ist es neuerdings dem bekannten Elektriker .Trowbridge gelungen, durch Anwendung von 120 Con- densatoren für seinen Transformator einen elektrischen Ström von nicht weniger als 3,000.000 Volt Potential¬ differenz zu erzeugen. — Das Verhalten von Luft gegen¬ über einer derartig hohen Spannung ist sehr interessant. Der ursprüngliche Widerstand wird beträchtlich ver¬ mindert, und die Curve, welche die Beziehungen zwischen Funkenlänge und elektromotorischer Kraft darstellt, be¬ ginnt von etwa 1,200.000 Volt an, von der geraden Linie abzuweichen und sich rasch der horizontalen Axe zu nähern. Bei 3,000.000 Volt wurde ein Funken von ß1/^ Fuss Länge erzielt, während er, wenn die Curve regel¬ mässig weiter verlaufen wäre, die Länge von 10 Fuss erreicht haben würde. Die Luft ist also für derartig hohe Spannungen in höherem Grade leitend. Trotz der höchsten angewendeten Vorsicht erfolgte ein Theil der Entladung stets durch die umgebende Luft. Schaltete man z. B. einen Widerstand von 1000 Ohm, der durch Kupfer¬ sulfat gebildet wurde und der einen Querschnitt von 1- Quadratcentimeter besass, in den Stromkreis ein, so er¬ folgte das Ueberschlagen der Funken neben demselben auf 3—4 Zoll Länge. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Luftwiderstand bei noch höherer Spannung noch mehr vermindert würde und da^s sich die Atmosphäre diesen gegenüber wie ein metallischer Leiter verhalten würde. Auch der Widerstand mehr oder, weniger stark verdünnter Gase nimmt in gleichem Masse ab. Eine Crookesröhre, die einen Funken von 8 Zoll Länge nicht durchschlagen lässt, leuchtet bei 3,000.000 Volt Spannung in glänzendem Lichte auf und ein Millionstel einer Se¬ kunde genügt, um eine vollständig deutliche Aufnahme der Knochen einer Hand zu machen. Unlängst wurde ein Riesen-Treibriemen aus Leder, der in der Centrale der Elektrischen Licht-Gesellschaft OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG.