mag. Sogar ein Stück Straße mußte „mitgeführt“ werden, damit der Verkehr durch das zeitweilig in die Straßenzone einschwenkende Wanderhaus nicht gehindert und der Zugang zu dem überhöhten Ge— bäude nicht unterbrochen wurde. Der Transport selber war verhältnismäßig das Leichteste. Mit handbetriebenen hydraulischen Win— den wurde der Riesenkasten geschoben und dann ge— schwenkt, so daß er nach siebzehntägiger „Reisezeit“ an der neuen Stelle angelangt war und auf die in— zwischen vorbereiteten neuen Unterkellerungen und Fundamente aufgesetzt werden konnte. Nun konnten F — —S288 — — 233 — 8 F —3 * — Der katholische Zeitungsmann Seit dem Vorjahre hat er Posten gefaßt in Linz am belebtesten Punkte der Stadt, an der Kreuzung Mozartstraße-Landstraße. Er war etwas ganz Neues in unserer Stadt. Zeitungsverkäufer gibt es genug — ihre Stände mit dem grellen Bunt der Magagzine, den reißerischen Titelbildern der Illustrierten und den schreienden Plakattiteln der Sensationsblätter gehören die biegsamen Verbindungen wieder abgebrochen und die Blutgefäße und Nerven, will sagen die Rohr— uind Drahtleitungen, wieder fest angeschlossen werden. Das Haus hat durch den Umzug nicht den mindesten Schaden genommen und der Betrieb der Telephon— zentrale konnte sich die ganze Zeit ungestört abwik— keln. Die Eigentümerin des Hauses, die „Bell Tele— phone Company“, hat aber durch den, wenn auch sündteuren Umzug ihres Wolkenkratzers ein gutes Beschäft gemacht, weil sonst das Haus eventuell hätte abgebrochen werden müssen, da es auf dem- alten Standort nicht mehr seinem Zwecke dienen konnte längst zum Straßenbild der Großstadt. Bisher warb naur die uns Katholiken fremde Presse in dieser wirk— samen Weise für ihre Erzeugnisse. Wenn irgendwo unter den gleichgültigen oder feindlichen Blättern ein atholisches Blatt bescheiden seinen Kopf hob, war es chon eine Seltenheit. Man wunderte sich fast dar— äüber. Die meisten Zeitungsverkäufer führten katho— lische Zeitungen und Zeitschriften überhaupt nicht.. Der Mann an der „Palmers-Ecke“ hat da Wan— del geschaffen. Er verkauft nicht nur auch katholische Zeitungen, er verkauft nuer katholische Zeitungen und Zeitschriften. Siehe da, es gibt davon so viele und so prächtige, daß sein Stand genau so bunt und reich aussieht wie die Verkaufsstände seiner Kollegen! Viele Katholiken haben von diesem Reichtum wahr— scheinlich gar keine Ahnung gehabt — manche gehen auch heute noch achtlos vorüber, lassen sich vom Stra— zentrubel der Großstadt dahintreiben, ohne die ein— drucksvolle Mahnung unseres Zeitungsmannes zu se— hen, viele aber bleiben heute schon stehen und mu— stern neugierig den Schatz, der hier ausgebreitet ist: da finden sie unsere katholischen Zeitungen, das „Volksblatt“, das „große“ und das „kleine“, die „Reichspost“, unsere katholischen Wochenblätter, die führenden Zentrumsblätter Deutschlands, die „Ger— mania“ und die „Kölnische Volkszeitung“, unsere ka— tholischen Zeitschriften, voran die „Schönere Zukunft“, die katholischen Illustrierten — wer kennt denn schon den prächtigen, ganz modernen „Feuerreiter“ aus Köln, die „Welt“, den „Weltguck“, die überaus reich— haltige „Hsterreichische Wochenpost“? Alle diese Zeit— schriften liegen auf und laden zum Kauf ein. Stolz und selbstbewußt stehen sie jetzt da, mitten im Strom der Großstadt, eine eigene, festgefügte, kleine, gedie— gene, geistvolle, besinnliche Welt, die da werbend den Weg zur großen, hastenden Welt sucht. Unser Zeitungsmann ist ein Pionier — er will mithelfen, auch in Linz zu dokumentieren, daß unsere katholische Presse längst nicht mehr das Aschenbrödel ist, das sich einmal in ein Ghetto hat verbannen las— sen, daß sie sich vielmehr allenthalben frisch und ta— tenfreudig regt, daß sie sich in ihrer Vielfalt und allesumspannenden Art, in ihrer modernen, zeitgemä— Zen Aufmachung nicht zu schämen und in den Hin— tergrund zu stellen braucht. Die Zeitungsköpfe und Zeitschriftentitel, die da von unserem katholischen Zei— tungsstand ihr Gesicht in das Gewühl der Stadt leuch— ten lassen, beweisen das. Sie sind aber auch eine stete Mahnung: Kaͤtholiken, vergeßt eure Presse nicht! Achtet ihre Arbeit und freut euch mit über ihre Er— 5* Bekennt euch offen zu ihr, wie sie sich zu euch Ap der alte X