v."? < : Ueichsdentsche Soldaten am Durchmarsch in Wrünn. (Empfang und Bewirtung in der dortigen Turnhalle.) Bilder aus Italien: Im Kafen von Genua. Sie würden sitzen und beobachten, wenn der Himmel über sie herabbräche. Es muß sein und so tun sie es, ohne überhaupt ein Wort darüber zu reden. Die Libelle scheint, wie ich sagte, nunmehr ernste Absichten zu haben. Sie steuert unseren Ballon kaltblütig und tollkühn an, in zweitausend Meter Höhe, trotz des wütenden Feuers. Plötzlich platzt ein Schrapnell unmittel¬ bar rechts Von ihr. Sie blitzt golden auf, wendet und zieht schnurstracks nach Hause! Sie ist getroffen. Ja, die Libelle ist fertig. Sie streckt die Flügel, so sehr es geht, aber es gelingt ihr doch nicht mehr, über unsere Linien zu kommen. Sie muß landen und ist gefangen. Ein rascher Doppeldecker und eine kleine Schwalbe, die ich immer wieder aus den Augen Verlor, setzen die Angriffe fort. Nur noch wenige Minuten, dann kommt ein neuer, sehr rascher Doppeldecker dazu. Er überfliegt in großer Höhe das Dorf, unseren Ballon — aber er bekommt kein Feuer. Es ist einer von uns, ein Kampf¬ flugzeug. Die Franzosen haben ihn gesehen, er ist rascher und stärker als sie, es wäre Unsinn, sich mit ihm ein¬ zulassen. Zwei von den Ihrigen hat er schon ohne viel Umstände heruntergeschossen. Ehe er noch nahekommen kann, geben sie Fersengeld. Sie entfliehen in einer Gabel, der Doppeldecker nach Westen, die Schwalbe nach Süd¬ westen. Der Kampfflieger jagt in der Mitte hinter ihnen her, um einen, wenn möglich, abzuschneiden. Die Schwalbe wird zu einem dunklen Punkt, der Doppeldecker zu zwei goldenen, feinen Strichen. Der Kampfflieger verblaßt. Nun aber bekommt er Feuer von der Lorettohöhe herüber. Schmutzige graue Tupfen stehen unter ihm. Es hat keinen Zweck mehr, er macht kehrt. In toller Fahrt, brummend und summend, fliegt er über das Dorf zurück. Wie eine Bulldogge, die ein paar Kläffer in die Flucht schlug und nun höchst zufrieden nach Hanse galoppiert. Die Schrapnellwölkchen zerfließen am Himmel. Im Westen, ferne, steht ein Feld safrangelber Schrap¬ nelltupfen. Ein später Flieger, der Feuer bekommt. U Ueber die Lorettohöhe steigt die erste bleiche Leucht¬ kugel empor. Die Geschütze schlagen lauter. Die Nacht kommt. ■ ■ Gib unserm M Gerechtigkeit! Von Karl Dankroart Zm erg er. Du Herr der fände, Herr der JTleere, Der Sieg und Untergehn oerleiht, Wir ringen um der Heimat ehre: Gib unserm Volk Gerechtigkeit! Du, der du weiht, das] mir nie dachten fln Krieg und Wüten, Blut und Streit, Du Herr des Friedens, Herr der Schlachten: Gib unserm Volk Gerechtigkeit! Geläutert schon durch oiele Schmerzen Ist dies Gebet in unfern Herzen, €s fleht zu dir in Stolz und seid: Gib unserm Volk Gerechtigkeit! Was du in unsre Hand gegeben, Wir opfern’s freudig, Gut und sehen, Du aber, Herr der harten Zeit, Gib unserm Volk Gerechtigkeit! Obiges Gedicht, vertont von Konservatoriums- Direktor Theodor Röhmeyer, ist in der sieder- fammlung „Hoch Deutschland! Heil Oesterreich!“ OO enthalten. OO In der Wildnis war kein Laden, wo man Salz kaufen konnte. Die Kartoffeln fingen schon an weich zu werben, als mir mein Pulverhorn einfiel. Halt, buchte ich, bas ist ein guter Gebanke, muß ober etwas mehr davon nehmen. Und so ließ ich alles, was briit war, in ben Kessel laufen. Womit aber schmalzen? bachte ich «ueber. Da war Holland in Not. Butter ober Schmalz war für Gelb nicht zu haben. Enblich fiel mir ein, baß ich noch ein Stümpchen Talglicht hatte, womit ich gewöhnlich meinen Zopf schmierte, wenn's zur Parabe ging. Mag bet Zopf auch einmal nicht vorschriftsmäßig sein, bachte ich; hierzulande, es war in Amerika, ist ja vieles nicht vorschriftsmäßig, auch nicht bas Hungern. Ich schüttete bas Wasser ab unb warf bas Enbchen Talglicht in ben Kessel, bas sich schnell auflöste, zog ben Docht heraus und — bas Gericht war fertig.“ „Alle Wetter", rief ber General, „alter Peter! Schieß- Pulver unb Talglicht hast bu mir zu essen gegeben?“ Alles lachte. Peter aber sagte: „Exzellenz befahlen, baß ich alles sage. Der Hunger ist unb bleibt ber beste Koch." I I I III I I I I I I I III, I I I I 1 III I I I IU I I I ! Heldengestalten Oesterreichs: Andreas Kofer. Denger IR 8er beste üod). Der General von N. hatte bei einer Tafel feine Ge¬ mahlin aufmerksam gemacht, baß bas Gemüse hätte besser sein können. Er erzählte seiner Frau, baß ber alte Peter — bas war sein alter Diener — einmal Kartoffeln ge¬ kocht habe, bie ihm ganz besonbers geschmeckt hätten. Er versicherte, baß er nie mehr so gute Kartoffeln zu essen bekommen habe. Die Frau Generalin bat nun, ber alte Peter sollte bas Rezept sagen. Der General ließ ben alten Diener rufen, Peter wollte aber fein Kochrezept nicht verraten. Weil es aber ber General ernstlich verlangte, so er¬ zählte er ben Vorgang. Nach einer längeren Ein¬ leitung fuhr ber alte Diener fort: „Seit einer Woche hatten wir nichts gehabt, als Regen, Kälte unb Scharmützel. Der Himmel unb bie Bäume waren unser Dach, bas Moos bes Bobens unser Lager unb Huugerleiben war bie an¬ genehme Zutat. Mein Felbkessel machte orbentlich mit Wasser Musik, als bie Kartoffeln, bie ich zufällig aufgetrieben hatte, in ihn kamen. Womit aber falzen? eine aus sruiuMeul iriegsgtlD cs» M»,, erbaute Welle. Die Wall erk ap ell e im Mühlbach graben (Gemeinde Garsten). Zwischen Garsten und Ternberg ergießt sich am linken User der Mühlbach in die Enns, welcher ein langes Tal durchschlängelt, dessen Ende sich zu einer Talmulde erbreitet, in bereit Mitte auf einzelstehendem Fels malerisch bie Wallerkapelle steht. Nur wenige Häuser lagern um ihn unb auf ben Berghalben sonnen sich kleine Bauerngehöfte. Längs bes Baches klappern kleine Mühlen unb in den niedlichen, strohbedeckten Häusern blühte in längstentschlafenen Tagen das Nagelschmied¬ handwerk, welches durch die fabrikmäßige Erzeugung von Nägeln und Stiften heute ganz brachgelegt ist. Schon 1360 erscheint erstmals urkundlich der „Graben im mülpach", als der reiche Steyrer Bürger Jakob Kündler dem Kloster Garsten zu einem Seelgerät das „gut in dem graben im mülpach, da der Weber auf¬ sitzt", testierte. Selbes hatte jährlich 40 Pfund Geld, zwei Metzen Korn, ein Schaff Hafer, sechs Hühner, zwei Käse und 30 Eier dem Kloster abzuliefern. Vom Betrag hatte der Abt dem Pfarrer von Steyr 70 Pfund zu geben. Gleicher Stifter testierte außerdem der Pfarre Aus der Heldengeschichte der Tiroler: Die Schlacht am Aerg Isef.