33 Hektaren und ist mit Mauern und Festungswerken rings umschlossen; jebem_ Nichtberufenen wird der Zu¬ tritt streng verwehrt. Ein prächtiges Frührenaissancetor, das aus der Mitte des 15. Jahr¬ hunderts stammt, erhebt sich an seinem Eingänge und davor stehen die vier berühmten Marmorlöwen, von denen einer im 17. Jahrhundert vom Piräus in Athen hieher überführt worden ist. Um die Mähne des Löwen, der sich auf seinen Hinterfüßen aufrichtet, ziehen sich zwei Inschriften in Schlan¬ genform, die Runen zu sein scheinen und gegen Ende des 10. Jahrhunderts von einer nordischen Völkerschaft, die die Leibwache der byzantinischen Kaiser bildete, darauf gesetzt sein sollen. Ueber dem Eingangstor, das eine Art Triumphbogen mit Bildhauerarbeiten von Schülern Sunfovinos ist, erhebt sich eine Statue der heiligen Justine von Campagna; über dem Jnnentor des Vestibüls steht eine kleine Statue der heiligen Jungfrau von Sansovino. Eine besondere Sehenswürdigkeit des Arsenals von Venedig stellt sein Museum dar, das mit Rüstungen, Waffen und Schiffsmodellen gefüllt ist. Die verschiedenartigsten Erinnerungen aus Venedigs großer Vergangenheit sind hier zusammengebracht, echte und an¬ gebliche Trophäen. Man sieht da den „Lederhelm Attilas" und das Geschirr seines Pferdes, echte Helme von veneziani¬ schen Kreuzfahrern, Waffen und Fahnen aus der Schlacht von Lepanto und schließlich auch Folterwerkzeuge der Inquisition. Ein besonders kostbares Erinnerungsstück im Museum des Arsenals sind die Reste von dem letzten, herrlich geschmückten „Bueentanr", dem Prunkschiff, aus dem am Himmelfahrtstage der Doge im feierlichen Zuge aufs hohe Meer hinausfuhr, um Venedig aufs neue mit dem Adriatischen Meere durch das Versenken eines Ringes zu vermählen. Dieses letzte Staatsschiff war 1729 gebaut worden; es fand aber ein rühmloses Ende, als es 1798 die Franzosen, die jetzigen Verbündeten, aus Habgier zertrümmerten. OBeröflerreidi in den ueriäiedenen Kriegszeiten. Von Michael Saltenbrunner, Kooperator. (Fortsetzung.) (Nachdr. Verb.) Viele Gefahren drohten dem Lande von den Hufstten in Böhmen. Diese Sekte entstand durch Johann Hns um 1400 in Böhmen und fand schnell Anhänger. Hns wurde 1415 auf dem Konzil von Konstanz als Ketzer verbrannt. Seine Anhänger verübten nun fürchterliche Greueltaten und konnten nach vielen Mühen und Kriegen erst 1436 besiegt werden. In Oberösterreich fielen die Huffiten öfter sengend, plündernd und mordend ein, z. B. 1424 (Klarn bis einem Male ganz grundlos. Grund¬ los und lächerlich. Er kannte seinen Hauptmann. Der wollte nicht mit unnützen Fragen belästigt werden. Und war die Frage, die er zu stellen hatte, nicht mehr als unnütz? Oder was sollte er fragen ? „Seid ihr noch da hinten, liebe Brüder? Oder habt ihr uns ant Ende ganz schmählich im Stich gelassen?" Durfte er so fragen? Durste er's dem Hauptmann zumuten, daß er seine Truppen ab¬ kommandieren und den exponierten Graben vorne seinem Schicksal über¬ lassen würde? Unsinn! Seine Angst war reine Nervosität. Und im Kriege ist kein Platz für die Nervosität, darf keiner sein! (Schluß folgt.) Eine der ersten Kriegshandlungen, die der von den Italienern herauf¬ beschworene Feldzug zur Folge gehabt hat, war die erfolgreiche Tat öster¬ reichischer Seeflugzeuge, die das Arse¬ nal in Venedig mit Bomben belegten und sichtlichen Schaden hervorriefen. Der kühne Vorstoß wird in Italien einen nachhaltigen Eindruck hinter taffen; handelt es sich in dem Arsenal von Venedig doch um eine Bauanlage, die durch die Jahrhunderte den Ruhm der Stadt begründen und mehren hals und die als eines ihrer Wunder galt. Das Arsenal war in alten Zeiten nicht nur Venedigs berühmtestes, sondern auch sein nützlichstes Bauwerk; die gewaltigen Flotten, die hier entstanden, bildeten die Grundlage seiner Seeherrschaft. Die Gründung des Ar¬ senals an seiner jetzigen Stelle reicht bis in das Jahr 1104 zurück; 1304 wurde es zum ersten Male wesent¬ lich vergrößert, und in den folgenden Jahrhunderten fanden noch fünfmal große Erweiterungen statt. Wie es schon früh der vielgerühmte Mittelpunkt des Drängens nach der Seeherrschaft bei den Italienern wurde, dafür ist der klassische Ausdruck die berühmte Schilderung, die Dante in seiner „Göttlichen Komödie" im 21. Gesänge des „Inferno" von dem geschäftigen Treiben in Vene¬ digs Schiffsbauwerkstatt gegeben hat: „Als ob wir in Venedigs Zeughaus wären, Wenn man das zähe Pech im Winter braut, Schadhaft gewordne Schiffe neu zu teeren, — Denn schiffen kann man nicht; statt dessen baut Der sich sein neues Schiff, der flickt das lecke, Das viel gereist, und stopft ihm Ripp' und Haut; Der hämmert am Galion und der am Hecke, Der drehet Tau, der schnitzt ant Ruderschaft, Der bessert ans des Segels schwache Flecke..." In Venedigs Glanzzeit beschäftigte das Arsenal nicht weniger als 16.000 Arbeiter, eine Zahl, die an sich schon die ganze Größe dieser Seemacht in ein helles Licht MW-«««»«-' _ . ■ £ -■ - Kiner der öfters. Wotormörser, genannt „Hrete", an der rnssrsch-önkoivinischen Grenze im Moment des Aöfenerns. rückt; dann, mit zunehmendem Verfall, ging die Arbeiter¬ schaft schnell zurück und betrug int 17. Jahrhundert nur noch 3000, um gegen das Ende der Republik auf etwa Wieder dayeim. 2500 herabzusinken, wozu sich allerdings für außer¬ gewöhnliche Arbeiten noch die Handwerker und „Faechini", die Gepäckträger der Stadt, gesellen mußten. Heute ist das Arsenal eine weitläufige Anlage von Werften für den Schiffsbau, von Bassins, Trockendocks und Maga¬ zinen, großer Werkstätten und einer Geschützgießerei. Im ganzen hat die Anlage die stattliche Größe von etwa Ans dem Schützengraben abgelöste Mannschaften verrichten ihr AanKgeöet. Mrkische Kavasserie öeim Ansmarsch