Gleichzeitig stürzte prasselnder Regen nieder, gerade Schweden entgegen, und Hagel und Eisstücke, groß scharfkantig, sausten auf ihre Häupter hernieder. MW beibringen, sondern auch durch das Platzen der Schrapnells oberhalb oder in der Nähe der feindlichen Stellungen eine große Verwirrung unter der feindlichen Infanterie, Kavallerie, beziehungsweise der Bedienungsmannschaft der feindlichen Artillerie und dem feindlichen Train an¬ richten. Gut eingedeckte Geschütze des Gegners dagegen sowie gut gesicherte feindliche Infanterie kann man nur mit Granaten (eventuell Minengranaten) wirk¬ sam unter Feuer nehmen, um den Gegner entweder zu vernichten, ihm schwere Ver¬ luste beizubringen oder aus seinen festen Stellungen zu vertreiben. Schlagen ein¬ mal die „Schweren" oder die „ganz Schweren" ein, so muß jeder Gegner mürbe werden. Die Infanterie bleibt wohl die Königin der Waffen, aber sie braucht die eherne Sprache der Kanonen, Haubitzenmörser, kurz, die Artillerie. Je genauer das Zusammenwirken der beiden Waffen, Infanterie und Artillerie, orga¬ nisiert ist, die einander notwendigerweise ergänzen müssen, umso größer ist, abge¬ sehen von anderen Tatsachen, die im Kriege mitspielen, der endgültige Erfolg in den Gefechten und Schlachten des modernen Krieges. Der furchtbare Krieg, der gegenwärtig an den Grenzen unseres Vaterlandes tobt, ist uns hierin ein großer Lehrmeister. ias iÄnmiien toi Ätntoge. Geschichtliche Erzählung von Alfred Hoppe. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) „Hilf uns, hilf uns, Maria!" klang es da schon viel hofsnungssroher von den Lippen des Priors. „Hilf uns, hilf uns, Maria!" brauste es als Antwort ans dreißig, vierzig Kehlen. Und aus den schwarzen Wassertümpeln heben sich ichwertgegürtete, panzerbewehrte Gestalten; auch ein stattlicher Offizier ist dabei, der einen Schimmel reitet: im ©etflerrttt sprengt er gegen die Kapelle, um nuch sein teures Lieb zu erwecken aus bleiernem Schlaf; da schwebt auch sie empor: Wanda, des Grafen Zamoiskis mutiges Töchterlein; und auch sie ist noch gegürtet mit blitzendem Degen und ihr Helm leuchtet schimmernd im magischen Mondenschein. Und auch heute reitet sie noch ihren treuen Grauschimmel; so galop¬ pieren die beiden knapp nebeneinander dahin; es schnauben die Rosse, und gleich fliegenden Adlern, schweben sie durch die Lüste. Wohin, wohin int nächtlichen Ritte? Zum Klarenberg! Zniii hehren Bilde unserer Lieben Frau! —- Dort nun sammeln sich gleichzeitig all jene Soldaten, die einst beim blutigen Kampfe um die Jasnagora ihr Leben gelassen. Im Gespcnsterschritte nahen sie von allen Seiten und blicken scheu auf ihren Hauptmann und sein totes Lieb; nnd tief verneigen sie sich dann vor dem alten Bilde Mariens. Dann aber erhebt Wanda ihre Stimme und legt Fürbitte ein für alle die armen Schweden, die solange Zeit schon im Sumpfe begraben liegen; sie legt Fürbitte ein, auf daß die mächtige, gütige Jungfrau auch ihnen, die niemals etwas von Moria gewußt, die sie nie verehrt haben, verzeihen und sie gnädig aufnehmen möge ins Himmel¬ reich. So bittet die Heldenjuugfrau Nacht für Nacht; und sie wird fortbitten, bis auch der letzte der Schweden erlöst ist und Eintritt erlangt hat in die heiligen Hallen des Himmels. Dann erst wird ihre hehre Ausgabe Da, ein neues Zucken, und wieder sank, vom Blitz Verwirrt ob solch ausfallender Zeichen vom Himmel dann der ewigen^Ruh?genießen *und ^di/himmlische gefallt, ein Schwede nieder, ein Obrist, und ihm zur wichen die Schweden zurück und in ordnungslofer Flucht Siegespalme für ewig erhalten. Auf OrHoluugsurkauö Bei Mutter. Nach dem Gemälde von B. Woltze. Seite starben jählings die Mannen. Und noch einmal, zum dritten Male fuhr zuckende Feuergarbe vom Him¬ mel herab, vielfachen Tod bringend den erschreckten Schweden; in den Lüften grollten ohne Aufhören un¬ heimliche Donner. Gleichzeitig stürzte prasselnder Regen nieder, gerade den Schweden und Gugkische Winenfänger in der Wordsee. Gegen die deutschen Minen, welche den Schrecken der englischen Schiffahrt bilden, haben die englischen Marinebehörden besondere Schutzmaßregeln getroffen. Die obige Darstellung, nach einer Ab¬ bildung in einer englischen Zeitschrift, veranschaulicht das gebräuch¬ lichste Verfahren, die Auffischung deutscher Seeminen in der Nord¬ see durch Minenfänger oder Minen-Schleppnetzboote. Zwei langsam fahrende Minenfänger arbeiten in der Weife gemeinsam, daß ein zwischen ihnen an je einem Kabeltau hängender beschwerter Kabel- Eisendraht die Ankerkette der Minen erfaßt und sie von unten abzieht. suchten sie dem verderblichen Wirken überirdischer Kräfte zu enteilen.—Die schwarzen Ritter der Jasnagora aber waren gerettet und erreichten wohlbehalten die Burg. Am nächsten Morgen aber, am 27. Dezember 1655, war Burchard Müller mit seinen Zehntausend verschwun¬ den; das hehre Heiligtum Mariens war durch ein offen¬ bares Wunder der drohenden Gefahr entronnen. Zu Ostern des darauffolgenden Jahres aber ward das hochverehrte Gnadenbild wieder auf die Jas¬ nagora zurückgebracht; das war wohl ein Jubel¬ tag, wie ihn der Klarenberg noch selten erlebt hatte. Draußen aber im wilden Moor, wo einst der blutige Strauß gewütet, ward unterdessen emsig an einer neuen Kapelle gebaut. Der Altar dieser Kapelle aber wurde genau an jener Stelle errichtet, wo ein frisches, blninengeschmücktes Grab die Reste der jugendlichen Heldin Wanda dem trauernden Auge verhüllte. Man hatte ihre Leiche herausgezogen aus dem schwarzen, abscheuerregenden Naß, und sie hier an trockenem Orte geborgen. Und wie eine Märtyrin ward sie verehrt und zahllose Kränze wurden ihr aufs Grab gelegt. Diese Kapelle steht, freilich schon halb verfallen, bis auf den heutigen Tag. Wollen wir aber, bevor wir ausein- ondergehen, noch ein Weilchen der ge¬ sprächigen Sage lauschen und horchen, was sie uns zu erzählen weiß, so wird sie uns hinausführen um Mitternacht, und da werden wir stehen und horchen: öd, Baumlos, unsagbar traurig dehnt sich da rings um uns Heide und Sumpf. Die Zitterpappeln, die die halbverfallene Ka¬ pelle umstehen, bewegen sich zuckend, als hätten sie Augst vor den Dingen, die da kommen sollen und eine abgestorbene Birke reckt ihre kahlen Aeste gerade vor dem Ein¬ gänge in das alte Heiligtum gespensterhaft zum Himmel hinaus. Das Gurgeln der Dcrs deutsche Schwert. Das deutsche Schwert, mit dem jetzt ein geeintes Volk mit ungeahnter Wucht Hiebe auf übermütige Feinde niedersausen läßt, war im Mittelalter der treue Begleiter der deutschen Helden. Echt deutsch war der Brauch, die Schwerter gewissermaßen wie lebende Wesen zu behan¬ deln, sie zu taufen und ihnen sogar die Gabe der Rede zuzusprechen. Balmung hieß das gewaltige Schwert des Helden Siegfried, der in der Nibelungensage eine so große Rolle spielt; er schmiedete es sich der Sage nach Frosche und ihr leises Plätschern in den stillen Wassern sind die einzigen Laute, die an unser Ohr bringen, sonst alles tot und öd und verlassen. Da wird es plötzlich lebendig, denn soeben hat die große Glocke vom nahen Klarenberg ihren zwölften Schlag getan. So zieht der kroatische Landsturm ins Ietd. Mit Dudelsack und Gesang ziehen die kroatischen Landstürmler fröhlich ans, um auch ihren Teil zur Verteidigung des gemein- so men Vaterlandes beizutragen.