Eine weitere Dachsteinbestei- gung habe ich mit dem Hochwürdigsten Herrn Bischöfe am 31/August 1914, wo derselbe am ersten September die Dachsteinkapellen - Einweihung vor^ nahm, gemacht. Der Hochwürdigste Herr Bischof kam in Begleitung des hochw. Herrn Kanonikus Schöfecker am Sonntag den 31. August in Bad Ischl an, nahm im Pfarrhofe Absteig- ■ Abenteuer aus. Da er aus den ge¬ fährlichsten Unternehmungen stets un¬ verwundet hervorgegangen ist, so glau¬ ben seine Leute, daß ihr Führer un¬ verletzbar sei. „Ich kam", berichtet der Italiener, „mit ihm ins Gespräch, und er erzählte mir bei der Gelegenheit einige Episoden seiner aufregenden Ver¬ gangenheit. Als ich etwas über feine Zukunftspläne wissen wollte, wich er geschickt aus, spraug vom Stuhle auf und führte die Hand militärisch grüßend ans Käppi. „Du willst schon weg? Ja, wohin denn?" fragten ihn die Offiziere. „Ich gehe dort hinüber!", war die ausweichende Antwort, während seine Hand eine bestimmte Bewegung nach dem Horizont machte. Dann ging er mit seinem elastischen, tänzelnden Schritt und mit leicht theatralischer Haltung ans der Tür, um in der Ferne zu verschwinden .." Moui Micherr Kriegsschanpsatz: chesarntanllcht von Kzernowitz. X5ie Dachsteinbesteigungen des t Bischofes Rudolph. Von Dombaumeifter Schlager. Ich habe mit dem Hochwürdigsten Herrn Bischöfe zwei Dachsteinpartien gemacht. Die erste galt der Grundsteinlegung der Dachsteinkapelle, welche Weihe des Grundsteines der Hochwürdigste am 21. September 1913 um y26 Uhr früh unter zahlreichen Anwesen¬ den und unter starkem Schneegestöber vorgenommen hatte. Der Aufstieg begann am Samstag den 20. Sep¬ tember von Hallstatt aus um 10 Uhr vormittags unter strömendem Regen. Es waren bei diesem Aufstiege unter anderen der hochw. Herr Ordiuariatssekretär Dr. Grosam, der hochw. Herr Konststorialrat Stadler von Bad Ischl, der Herr k. k. Bergrat Sorge und viele Touristen be¬ teiligt. Bei der Tiergartenalpe wurde die erste Rast gemacht, wo es auch zu regnen aufgehört hatte. Nach dieser einstimmigen Rast ging es wieder weiter, der Simouy-Hütte immer näher kommend, fort. Der Hoch¬ würdigste Herr Bischof war fast immer als erster und bestieg die Höhe mit Leichtigkeit. Als wir um zirka 3 Uhr nachmittags auf der Simouy-Hütte angekommen waren, wurde gleich der Bau _ der Kapelle besichtigt, alle Vorbereitungen zur Grundsteinlegung getroffen und dann partienweise noch kleinere und größere Touren über das Gletscherseld und auf das Schöberl unter¬ nommen. Der Hochwürdigste Herr Bischof blieb in der Nähe des Baues und betete sein Brevier und sah sich diese geteilten Ausflüge vou dort aus an. Das Wetter war zu dieser Zeit geradezu sehr schön. Um y27 Uhr abends wurde das Abendessen genommen, hernach die Grundsteinurkunde vom Hochwürdigsten Bischöfe verfaßt und vom Touristen Georg Hammerl auf Per¬ gament niedergeschrieben und von sämtlichen Anwesenden unterfertigt; dann in eine vom Spengler Weichselbanmer eigens mitgebrachte Blechhülse gesteckt und den anderen Hochwürdigsten rückwärts des Grundsteines Als die Urkunde versaßt war, zog sich der Zimmer zurück. Unter den Anwesenden eine sehr fröhliche Stimmung, auch fand Namenstagfeier mit einer Ansprache des Bergrates statt. Es wurden mehrere Toaste und Hochrufe ausgebracht, so daß der Hochwürdigste, trotzdem er sich sobald zurückgezogen hatte, nicht schlafen konnte. Aber in der Frühe, als die abends länger Aufgeblie¬ benen noch schlafen wollten, war der Hochwürdigste schon um 4 Uhr tätig, um ben^Altar für den Gottes¬ dienst bereit zustellen. Um i/,6 Uhr nahm dann der Hochwürdigste Herr*$ifchof in Gegenwart zahlreicher Anwesender unter heftigem Schneegestöber die Grundsteinlegung der Kapelle vor. Nach derselben wurden in dem zur Kapelle um- Die AachsteinkapeLe. geänderten Hüttenzimmer vom Hochwürdigsten Herrn Bischöfe und nachher vom hochw. Herrn Konststorialrat Stadler heilige Messen gelesen. Nachher wurde das Frühstück eingenommen, welches aus Brennsuppe bestand, weil der Hüttenwirt sonst nichts mehr hatte. Nach dem Frühstück wurde bald der Rückweg nach Hallstatt angetreten. Eine photographische Ausnahme während der Grundsteinweihe wurde gemacht, ist aber nicht besonders ausgefallen, da das Wetter sehr schlecht war. Ebenso wurde eine Aufnahme noch bei der Tier¬ gartenhütte gemacht. in Bad Absteig- _ \I noch eilten Spaziergang in die Rettenbachmühle. Früh ist der Hochwürdigste in Be¬ gleitung des Konfistorialrates Stadler, des Kanonikus Schöfecker und meiner Wenigkeit um halb 6 Uhr früh per Wagen nach Hallstatt gefahren, von wo auch um 9 Uhr der Aufstieg unter ziemlich starker Hitze angetreten worden ist. Trotzdem die Einweihung der Kapelle des Krieges wegen nicht öffentlich bekannt ge¬ geben worden ist, haben sich zahlreiche Personen uns angeschlossen und sind noch mehrere Gruppen nachge¬ kommen, so daß bei der Einweihung in der Kapelle zirka 70 Personen anwesend waren. Der Hochwürdigste Herr Bischof hatte mit dieser Kapelle eine große Freude und kehrte dann, begleitet von den vielen Anwesenden, nach Hallstatt zurück. Dies war seine letzte Dachstein- und Bergpartie. Im"'“:::.:::... nom llmüm. Geschichtliche Erzählung von Alfred Hoppe. (Nachdruck verboten.) Ein nebeliger Novembertag des Jahres 1655 war es, als durch die alte politische Stadt Czeustochau ein gar sonderlicher Trupp deu steilen Weg emporzog, der zum mauergegürteten Heiligtnme Mariens, zur Jasuagora, zu deutsch Klarenberg, hinaufführt. Ein stahlgepanzerter Ritter eröffnete den Zug; er mochte etwa 50 Jahre zählen, faß aber trotzdem noch gar stramm auf feinem braunen Hengste; Stephan Za» moiski war des edlen Reiters Name. Ihm zur Seite ritt seine Tochter Wanda, eine blühende Maid von etwa achtzehn Jahren, die ihren Eisenschimmel gar kunstgerecht zu lenken verstand. Schwarzbraun waren ihre Haare, wie die ihres Vaters, ihre Lippen rot wie die Him¬ beeren am Strauche, und aus ihren Augen leuchtete ein Glanz, wie der Glanz vorn Helme ihres Vaters, wenn die Sonne draufschien und ihn weithin blinken und blitzen ließ. Hinter diesen beiden aber noch ein Troß von Reitern und Wagen und Soldaten. So erreichten sie, ermüdet vom langen Ritt, endlich das Haupttor der Feste Jasuagora. Hei, welch froher Empfang ihnen zuteil ward von Bronowski, dem ehrenwerten Provinzial, und von Augu¬ stin Kordecki, dem hünenhaft gebauten Prior, in dessen Brust ein Heldenherz pochte, wie es einst nicht kühner gepocht in der Brust des wackeren Roland und des Drachenbezwingers Siegfried. O, wie hatten sie schon sehnsüchtig gewartet auf iett neuen Ankömmling, den bewährten Haudegen Grafen Zamoiski, war er ja doch dazu ausersehen worden, Führer der wehrhaften Be¬ satzung zu sein; und nicht gering war die Ausgabe, die seiner harrte: er sollte das hochgeehrte Märien-Heiligtum auf der Jasuagora gegen die schon anrückenden Schweden¬ scharen verteidigen. Lebhaft schüttelte man sich die Hände, und es küßten sich nach altpolnischem Branche die Männer; dann ab er¬ ging es an ein schnelles, neugieriges Fragen: Mo« unseren Gegnern: Werivuudete Inder auf einem Spaziergang. Wir zeigen verwundete Inder, die auf dem nordwestlichen Kriegsschauplatz gesümpft haben und sich m einer französischen Kaserne von ihren Verwundungen erholen. Lager der gefangenen Deutschen anf der Insel Wan England).