(Nachdr. berB.) spricht das einstige ST.I! til" !-«U (Nachdr. berB.) spricht das einstige Stadtplatz Nr. 39, •rrn und seiner Er- lhristoph Weiß und Zehnte des 17. Jahr- Soldaten-Sonntagsmesse im großen Kurnsaale des Keservespitales „Ueue Schute", Arfahr. |ot. @djmaTi, Sin, Z>as Spitäler- uud Kasernenviertel in Linz. Phot. Schwarz, Linz. bei den Japanern, die mit todesverachtender Tapferkeit vorgegangen waren, größer als bei den Rnsien. Sie beliefen sich auf 70.000 Mann, während die Russen etwa 60.000 Tote und Verwundete zu beklagen hatten Heute stehen die beiden Völker, die sich damals so blutige Wunden schlugen, in einem unnatürlichen Bündnis- verhältnis. Das Rad der Weltgeschichte dreht sich schnell und tote nach zehn Jahren von dem Ruhm der „größten Schlacht der Kriegsgeschichte" nicht mehr viel übrig geblieben ist, so werden gewiß in weiteren zehn Jahren die Russen nicht mehr mit japanischen Kanonen und japanischer Munition schießen. Das einstige Freiherr weißfche Freibaus in Wels Von Anton Klug. Mehr Festung als Wohnhaus, freiherrlich Weißfche Haus in Wels, die echte Charakteristik seines Bauherrn und bauungszeit — des Kriegsmannes Christoph der kriegerischen Zeit der ersten Jahrzehnte des Hunderts. Ganz nach dem Bailherrn, seiner W heit und noch mehr nach feiner Vorliebe fürs rohe Handwerk zugeschnitten, steht dieses Gebäude wie em Fremdling inmitten von Häusern im reichen Barockstil oder im lustigen und kapriziösen Rokoko. Mächtige, biamantierte Steine umrahmen die Fassade und bilden den Unterbau. Sie umsäumen Portal und Fenster und trennen die einzelnen Stockwerke. Selbst die ovalen Dachfenster find derart armiert. Hie¬ durch wird eine starke Betonung der Flächen erzielt und der Bau wirkt trotz des festungsartigen Aussehens günstig Festnngsartig, reichgestaltet und aufdringlich, beherrschend und sich vordrängend vor anderen Häusern bekundet das Bauwerk den Charakter seines Bauherrn' der keine Gelegenheit unversucht i .. . seine bürgerliche Geburt zu verdecken und des größtenteils erwncherten emporzuringen, natürlich auf ; Seine angebliche Vaterlands¬ liebe war nur kalte Berechnung und mit dem ansehnlichen Ver¬ mögen, mit dem er feine ' Soldaten besoldete, hoffte sich den Herrenstand zu er¬ ringen. _ Seine Hoffnung er¬ füllte sich, als ihn Kaiser Matthias in denselben erhob und ihm die Ratswürde ver¬ lieh. Geistig unbefähigt, im Charakter kannte er nur an, wo ihm ' günstig schien, haschen, einerlei, ob er sich gegen den stellte, von dein er einst Wohltaten empfangen hatte. Protzig auf fein Ver¬ wegen, war ihm Erbarinuis Brüsk im Auftreten, selbst gegen den Kaiser, net- stano er sich mit großen Geld¬ mitteln zu dessen Gegnern zu Ichlagen, urit weiteres Empor¬ kommen zu erwirken und jeme wiederholten Gerichts- Handel bezeugen seine Hart¬ herzigkeit und feinen Geiz, war einer der Best- und Rechtgehaßten 'feiner Zeit. Doch was kümmerte sich Geboren als Sohn eines unaemein reichn ffioss. ^ ^ Kaiser und Reich, Land und Leute? Wechslers, dessen Geld zweifelhaften Erwerbes war Sem Streben war das Emvorkommen feines pWiip« L Jz l L irof. e£..roai' Pas einstige IreiHerr Weißsche Kans in Wels. London aus der Wogetperspektive. trat er als Volontär in Kriegsdienste gegen die Türken' Die Geschichte verzeichnet von ihm keine Waffen- oder Heldentat, sondern berichtet nur den einzigen Umstand daß er durch feine ansehnlichen finanziellen Mittel tm Heere glänzte. Nebst großen Gelagen bestritt er emen Teil der Truppenbesoldung. Wegen dieser „ge¬ treuen, gehorsamen und willigen Dienste" belohnte "ihn Kaiser Rudolf II. zu Augsburg am 3. August 1582 mit dem erblichen Reichs- und erbländischen Adelsstand Für solche Gnade machte sich der neugeadelte „ge- horsambst erpeuthe'* (erbotig), fernerhin „getreue ge¬ horsame und willige Dienste" in klingender Münze zu leisten. Sein Adel trug dem Stolzen die rechtmäßige Lehens- und Turniergenoffenschaft ein. Um noch höher zu steigen, machte er 1594 den Feldzug in Ungarn mit und erschien vor Rovigrad, Gran und Raab mit neun¬ zehn wohlgerüsteten Pferden. Den Feldzug 1598 unternahm er mit sechs Pferden, wo er vom Anfang „bisz zum endt die Belagerung von Ofen" mitmachte. Da die Glückssonne für Kaiser Rudolf II. sank, sattelte Christoph Weiß um, denn auf Seite Erzherzogs Matthias schienen ihm bessere Aussichten und weiteres Empor¬ kommen zu winken. Von diesem wurde er bereits am 1. Juni nächsten Jahres zum Rat ernannt. Da er außer¬ dem die erschöpften erzherzoglichen Kassen füllte, wurde ihm am 29. September 1601 Burg, Herrschaft und Bnrgvogtei Wels auf zwölf Jahre verpfändet. Damit toar er um ein bedeutendes Stück in feiner Ehrsucht vorgerückt und mit einem Schlag Herr über Wels. Gleich einem Herrscher residierte er und übte die hohe Gerichtsbarkeit. Um seinen Besitz zu mehren, griff er zu, als Christine von ßofenftein, geborene von Perk- heim, Witwe Georg Achaz' I. von ßofenftein zuGschwendt, die Herrschaft Würting im Hausruckviertel veräußerte, welche er am 28. April 1604 erstand. Obgleich er selbst meinte, daß nach Ablauf der zwölfjährigen Frist der Kaiser Wels wieder an sich bringen werde, blieb sie ihm Jahre später, obwohl die Frist vor acht Monaten abgelaufen war, erteilte ihm Kaiser Matthias zu ßinz am 24. Mai 1614 eine Instruktion, „wasmafsen er dieselbe Herrschaft ittne halten adminiftriren und re¬ gieren solle". Gleichzeitig wurde ihm und seinen Erben Vogtei, die Burg, das Ungell) in der Stadt und auf dem ßande, das ßandgericht, die hohe Gerichtsbarkeit und alles Zugehör auf weitere zwanzig Jahre verliehen. Ebenso erhob der Kaiser sein festungsartiges Hans zu einem Freihaus. Am 15. August 1614 kaufte er von Nimrod Köln- pöckh die bedeutende Herr¬ schaft Niederwallfee (Nieder¬ öfterreich) und damit stand der Nimmersatt auf der Höhe feiner Macht, nicht aber feiner Wünsche. Sein Ziel galt dem Erwerb der Öberöster¬ reichischen ßandmannfchaft. Viermal. schickte er ein demütiges Gesuch an die Stände. Jedesmal wurde ihm eingedenk feiner Hart-