Konntag, 4. April lim OiÄi Eine Abteilung Wierzehner-Lanbwehr vor beut Abmarsch in Linz 1914. Biele davon sind schon gefallen. Man beachte die interessanten Tafeln und Aufschristen. Phot. Schwarz, Linz. in Her RmmDWe. Der Versuch der verbündeten englischen und fran¬ zösischen Flotte, durch eine starke Beschießung den Durch¬ gang durch die Dardanellen zu erzwingen, bedeutet ein neues Kapitel in der.Geschichte dieser berühmten Meer¬ enge, mit der so viele politische und strategische Pro¬ bleme verknüpft sind. Der englische Admiral Duckworth, der Führer der britischen Flotte, dem es am 19. Fe¬ bruar 1807 zum letzten Male gelang, wider den Willen der Türken in die Meerenge hineinzukommen, hat einen Angriff auf die Dardanellen „eine der gefährlichsten und schwierigsten Unternehmungen der Kriegsgeschichte" genannt, und die englischen Blätter, die den neuen Versuch der Forcierung besprechen, zeigen sich wenig hoffnungsfreudig, denn nur ein kühn durchgeführter An¬ griff mit sehr starken Truppen vom Lande aus, der die Operation einer großen Flotte unterstützt, könnte einige Aussicht auf Erfolg gewähren. Jedenfalls hat bisher die ganze Kriegsgeschichte der Darda¬ nellen erwiesen, daß sie, wenn die Türken auf ihrer Hut sind und die durch die natür¬ liche Lage gegebenen Vorteile durch Befesti¬ gungen wirksam unterstützten, uneinnehmbar sind. Ihre strategische Bedeutung haben die Dardanellen erst seit dem Aufkommen der Geschütze erhalten, denn die Kanonen be¬ herrschten nun die enge Straße, während vorher die Durchfahrt nur durch eine Flotte verhindert werden konnte. Doch hatte der Hellespont, wie ihn die Alten nannten, schon vorher in der Kriegsgeschichte eine große Rolle gespielt, seit dem berühmten Uebergang des Terxes, der auf einer riesigen Brücke aus 360 Schiffen stromaufwärts und 314 Schiffen stromabwärts seine gewaltigen Heere hinüber¬ führte. Alexander der Große setzte dann hier nach Asien über. 1356 überschritten die Türken dre Meerenge und hatten nun als Herren von Konstantinopel und Beherrscher des Landes nur einen Angriff vom Meere aus zu fürchten. dres einmal vernachlässigten, so hat sich das bitter gerächt. Lange Jahrhunderte waren die Türken imstande, die Hauptstadt zu schützen, und wußten in den heftigen Kämpfen mit den Venezianern die Durchfahrt durch die Dardanellen stets zu verhindern. Erst am 26. Juli 1770 gelang es sieben russischen Kriegsschiffen unter dem Befehl des Admirals Elphinstone, die Türken zu über¬ rumpeln; sie drangen unbehindert durch die Be¬ festigungen vorbei bis Kepes-Burun; weiter wagten sie sich nicht vor. Der heilsame Schrecken, der durch diesen Uebersall verursacht wurde, ver¬ anlaßte die Türken zur Ausbesserung der Be¬ festigungen; doch wurden diese Arbeiten, die der Baron von Tott zunächst energisch durchführte, bald wieder vernachlässigt. Die Folge davon war, daß 1807 eine englische Flotte von acht Linien¬ schiffen, vier Fregatten und eine Anzahl kleinerer Fahrzeuge ohne jede Behinderung die Darda¬ nellen passierte. Am 20. Februar 1807 erschien zum ersten Male seit 1453 eine feindliche Flotte vor der Hauptstadt des Ottomanischen Reiches. Große Erfolge konnte sie aber nicht erzielen, denn die Türken armierten nun ihre Schlösser und Forts mit fieberhafter Eile; die Engländer fürch¬ teten, in eine Falle zu geraten, unb traten am 2. März eiligst den Rückzug an, wobei sie durch die nunmehr instandgesetzten türkischen Geschütze schwere Schädigungen erlitten. Seitdem ist keine Erzwingung der Durchfahrt mehr geglückt. Die Blockade der Dardanellen durch die Russen 1829 war ohne Erfolg, und die Durchfahrten der Russen 1833, der Engländer und Franzosen 1853 und der Engländer 1878 erfolgten mit Erlaubnis der Hohen Pforte und geschahen zum Schutz der Türken. Auch die Beschießung der Italiener im Jahre 1912 verlief ohne jeden Erfolg. Von Mn an war das Problem einer starken Befestigung der Dardanellen für die Sultane eine Lebensfrage, der sie immer wieder ihre Aufmerk¬ samkeit zuwandten. So hat auch Moltke bei einem Besuch in der Türkei eine Denkschrift über die Be¬ festigung der Dardanellen für den Großherrn aus¬ gearbeitet. Zunächst erbaute Sultan Mohammed II. 1462 die beiden alten Schlösser Seddil-Bahr und Tschansk- Kalessi, jetzt Kale-Sultanieh; ihnen gegenüber errichtete 1650 unter Mohammed IV. der Großvezier Achmed Köprülu die „neuen" Dardanellenschlösser Kum-Kale unb Killid-Bahr. Alle späteren Befestigungen wurden dann um diese mit Riesenkanonen ausgerüsteten und vielfach ausgebauten Schlösser gruppiert. Immer wieder haben die Türken diese großartigen Befestigungsanlagen den Fortschritten des Fortisikationswesens und der Waf¬ fentechnik anzupassen gewußt unb bis in die neueste Zeit an ihrer „Mobernisierung" gearbeitet; wenn sie Öoldatentod. Was ein 59er an die Frau seines gefallenen Kame¬ raden schrieb. Ans Salzburg wirb geschrieben: Bei I. in Galizien fiel am 19. Februar ber als Bergführer im Dachstein¬ gebirge bekannte Jäger in Gosan Johann Herzog, als Zugsführer irrt 59. Inf.-Reg. Sein alter Frennb, ber Infanterist Anton Nürnberger, ber mit Herzog im selben Zuge eingeteilt war unb stets Freub unb Leib mit biesem teilte, schrieb an bie Frau bes Gefallenen in bessen Notizbuch einen längeren Brief, bem wir nach- stehenbe interessante Zeilen entnehmen: „Liebe Frau Herzog! Ich möchte Dir einige Zeilen schreiben über bas schreckliche Unglück, bas Dich getroffen hat. Vor allem spreche ich Dir mein tiefes Beileib aus. Er war ber beste Kamerab, ben ich auf Erben hatte. Ausfahrt ber bentschen Kochseejlotte.