Weltbild Ae HM WM. Fabel von Paul Alex. Schettler. Ein Säbel» ein Gewehr und eine Handgranate waren m Streit geraten, wer von ihnen die furchtbarste Waffe sei und wem daher der HauptanteLl an Bedeutung' in diesem Kriege zu- komme. „Obwohl meine Ahnenreihe," so raffelte der geschliffene Säbel, „bis in die fernsten Jahrhunderte zurückreicht, bin ich noch im EinZelkampf die gefürchtetste Waffe." „Nur, wenn dich eine kräftige Faust schwingt," fügte das Gewehr ironisch blinkend hinzu, „und im Nahkampf! Doch was nützt dir all dein Rasseln aus der Ferne? Wärst du so fein organisiert wie ich, daß ein kleiner Fingerdruck genügt, um auch auf weite Ferne hin gefürchtet zu werden! Kennst du nicht meinen Vetter, das Maschinengewehr, oder meine hohen Verwandten, die Kanonen und Mörser? Ein Krieg ohne meine Sippschaft ist heut nicht denkbar, und wir allein sind entscheidend für den Ausgang der Schlachten." „Das heiße ich stolz ge¬ sprochen," funkelte heim- tückisch die Handgranate," nur vergißt du, daß Technik und Chemie dich und deines- gleichen längst überholt haben. Ja, du kannst dich füglich zum alten Eisen zählen, seit- dem meine Familie die Waffe des modernen Krieges ge- worden ist. Granaten, Minen, Torpedos, ~~ o, wir sind ge- fürchtet wie nichts anderes, und häufen Tod und Ver- derben, wohin wir kommen." „Noch eine furchtbarere Waffe kenne ich. und sie wird den Ausgang des Krieges entscheiden," raschelte und knisterte eine dünne Stimme. Die drei Mordwerkzeuge blinzelten und schielten um- her, aber sie gewahrten nichts, als einenspindeldürrenHalm, Der Kaiser bei den Kampfern an der Atöne. Der Kaiser im Gespräch mit eiller Anordnung von Krankenschwestern aus den Feldlazaretten. der hoch in den Himmel ragte. „Da wäre ich doch neu- gierig," knurrte die Hand, granate, „zu hören, wer mich an Furchtbarkeit zu über- trumpfen wagt." „Ich selbst!" lispelte die Kornähre und nickte mit dem dicken bärtigen Kopf. „Du?" fragte der Säbel und lachte, daß es nur so rappelte. „Du?" rief das Ge- wehr und klirrte vor Ver- gnügen und die Handgranate drehte sich um sich selbst. „Das Wurzeln Steine bersten machen, das hat man schon gehört, aber daß du harmloses Halmchen Panzer festen sprengen könntest, das Märchen willst du uns doch wohl nicht aufbinden?" „Seid ihr nicht selbst mit Wunderkräften ausge¬ stattet, und nun mißtraut ihr mir. Und dennoch, scheint es euch ein Märchen, dennoch wird eure Furchtbarkeit. und wäre sie verzehn-, ver- hundertfacht, an meiner Wehr zerschellen. Denn seht, ich töte nicht, ich spende Leben. Ich bin das wachsende Brot der Menschen. Und kein Eisen und kein Stahl ist wider mich geschmiedet, als die Sense des Sandmannes, durch die ick zur unbezwingbaren, furchtbarsten Wehr werde, gegen die sich eure Kunst umsonst wendet." So sprach die Aehre, und während die anderen be- troffen schmiegen, wiegte sie sich leise schwankend im Winde und der milde Sonnenstrahl streichelte liebkosend den schlanken Halm, der den bärtigen Kopf fruchtschwer wie in Demut neigte. Zum Besuch des bulgarischen Ministerpräsidenten in Berlin. Ministerpräsident Radoslawow (Mitte), Oberst Gantschew, der bulgarische Militärbevollmächtigte (links), und Baron v. Wachendorf (rechts), begeben sich ins Auswärtige Amt. (Sennecke) Zur Hebung des großen Lloyddampfers „«neisenau" der bekanntlich im Hafen von Antwerpen kurz vor dem Fall der Festung von den Engländern versenkt wurde. Seine Exzellenz Generaloberst v. Falkenhausen, der neue Generalgouverneur von Belgien, auf der Kommando- brücke der wieder flott gemachten „Gneisenau". (Kuka.)