100 obwohl ein Deil des Solanins aus den Keimen und den jungen Knöllchen in das Kochwasser übergeht. Aus der Kenntnis, die der Landwirt von den Schädigungen durch das Solantzn hat,, erwachsen ihm zweierlei Pflichten: 1. Er muß das Keimen der Kartoffeln noichi Möglichkeit herauszuschieben suchen. Jede Kar¬ toffelsorte keimt, die eine etwas früher, "die andere etwas spä¬ ter. Keine Kartoffel aber keimt, ehe nicht die nötigen Bedingungen hierfür vorhanden sind. Deshalb müssen die Kartoffeln mög¬ lichst kühl gelagert werden, besonders auch zu einer Zeit, in der die Keime sich erfahrungsgemäß zu zeigen ' beginnen. 'Die mir wendige Lüftung der Keller hat nur an trüben Tagen, viel bes¬ ser noch des Nachts zu erfolgen. Die Lagerung in hohen Haufen begünstigt die vorzeitige Keimbildung. (Schon aus Gründen der Wertverminderung gekeimter Kartoffel soll man die nötige Sorgfalt anwenden; denn ein beträchtlicher Teil des Nährstoffes der Mutterknolle geht in den Keim über.) 2. Alle Kesime, a,urH die kurzen, sollen vor der Verwendung der Kartoffel als Vieh!-' futter mit Sorgfalt entfernt werden. Der Durst. Unter den AllgeMeingefühlen ist wohl keines für den Men¬ schen empfindlicher als der Durst; während wir wochenlang ohne Nahrung bleiben können, entbehren wir den Mangel an Flüssig¬ keit nach wenigen Tagen auf das Unangenehmste. Das! ist ev- rlarltch, wenn wir bedenken, daß 63 Prozent des menschlichen Körpers aus Wasserstoff und Sauerstoff, den Bestandteilen des Wassers aufgebaut sind; auch geben wir täglich eine viel größere Menge an Flüssigkeit durch die Lunge und die Ausdünstung,m der Haut sowie durch unsere 'Ausscheidungen aus, als feste 'Be¬ standteile. Ein Erwachsener verliert bei mittlerer Temperatur auf diese Weise etwa drei Liter täglich!, so daß zur Erhaltung des normalen Wassergehaltes des Körpers eine gleiche Menge aufge¬ nommen werden muß. Verhältnismäßig wenig brauchen wir als Eine Flüssigkeit zu trinken, da unsere Nahrungsmittel alle viel Wasser enthalten, trockenes Brot zum Beispiel noch« 40 Prozent Wasser enthält, saftige Früchte über 80 Prozent Wasser haben, ganz zu schweigen von unseren Suppen. Die großen Mengen Flüssigkeit, die viele Leute gewöhnt sind. zu sich zu nehMien, sind meist gar nicht nötig. Diejenigen Menschen werden auf der Jagd, bei Gebirgstoureu und auf Wanderungen am ausdauernsten und am leistungsfähigsten sein, welche nicht an jedem Wirtshaus halt machen und nicht aus jedem Quell trinken müssen, und es ist kein Beweis für körperliche Tüchtigkeit, wenn körperliche Leistungen sehr bald zu starkem Schweißausbruch und starten Durstgefühl >uhreu; denn diese beiden Erscheinungen sind gleichzeitig und die rate veranlaßt die andere: wer viel schwitzt, muß viel trinken und hinterher, weil er viel getrunken hat, schwitzen, so daß lein