80 bie Kunde davon allerdings nicht gedrungen. Mit unwilligem Staunen las er darum die Worte: . . Sollte aber die Bosheit eines oder des anderen un¬ serer Seelsorger . . . wie mau mit 'Gründ zu glauben Ursach' hat . . so weit gehen, daß derselbe durch allerlei boshafte, öhr- und gewissenlose . . . falsche Lehren zur Desertion höchst sträflich antriebe und zuredete, so erklären Wir ihnen zu ihrer Richtschnur, . . . daß Wir einen dergleichen boshaftigen Seelsor¬ ger und Beichtvater in continenti . . . von dem Beichtstühle und der Machte Beicht zu hören und von denen Sünden loszusprechen, suspendieren. . . Anebst versichern Wir sie alle. . daß der¬ jenige . . welcher nach Ertappnng eines obgemeldeten König¬ lich! Preußischen Soldatens. . . überzeugt werden sollte, wieder gegenwärtigen Pastorale gehandelt zu haben, von seiten Seiner r vcechfelsen der 3ugna Torta bei Noveceto, genannt vollfutzfelsen Königlichen Majestät ohne alle Weitläufigkeit durch eben diese Straffe, welche die Kriegsregeln denen desertierenden Soldaten zuerkennen, unausbleiblich! bestrafst werden wird . . . Und in dem Edikt des Königs das dem Pastorale beigeschlos¬ sen war, stand Kipp und klar zu lesen, daß „der oder diejenige, welche eilten Soldaten zur Desertion verleiten, ohne weitläufi¬ gen Proceß, ohne Gnade und ohne Zulassung eines Geistlichen neben dem Deserteur aufgehencket werde." Kopfschüttelnd war Faulhaber eben dabei, die Druckschriften wieder zusammenzufalten, da dröhnte vor seiner Tür soldatischer Schritt und ungefüges Waffengeklirr. Die Tür flog auf, ein Un¬ teroffizier trat polternd ein, verlegen, dem geachteten Manne einen Auftrag auszurichten: