Oer ewige klcker. von Z. Scbröngbamerrfjeimdal, passau-^cliclenhof. Da ich ein Knabe war, führte mich der Flhne, ein Greis, schon in den klchzigern, ins Sommerfeld, wo der Roggen in der prallen Sonntvendfonne der Reife entgegenhalte. Feier¬ lich rauschten die Hehren im leisen Sommerwind, als waren Seelen in sie gebannt, die sich im steten wiegen und Reigen ein ewiges Geheimnis anvertrauten. Die Lüfte rings waren ein einiges Lichtmeer, aus dem Lieder unsichtbarer Lerchen niederstoben. Das Rauschen der fernen Wälder war wie Geister¬ wehen, und die Grillen schrien an den Rainen hin wie verhext, daß die blauen Glockenblumen über ihren Löchern nicht aus dem Schwanken Kamen. aus dieser Welt mittfommerlicher verwunschenheit hörte ich die Stimme des Flhnen wie die eines Schemen aus dem Geisterreich, so unwirklich, so unerhört neu und befremdend kamen die Worte des welken Greises in den jungen Lebens¬ tag des ahnungslosen Knaben. „Bub, tu dei fjaubn aba, denn hier ist der ewige Ficker. Und merk dir, was ich jetzt sage. Dieser Fl dt er ist nie etwas anderes gewesen als ein Ficker, seit unsere vorahnen im Dorfe sitzen, vor tausend Jahren — was gilt die Zeit — kam der Erste mit Gesinde und Gesippten aus dem Sachsenland, aus der Urheimat. In einer Kuhhaut kam er, daß ihn die fjäfcher des großen Karl nicht kannten. Weglos floh der fjeide in die wuchernde Wildnis, wo feit Anbeginn nie ein klcker gewesen. Wildheit der Urwelt war um ihn. winters sah ihm der Luchs durchs Zensier, wenn er mit den Seinen beim Spanlicht sah. Der Bär ritz ihm die erste Kuh aus dem Stall, der Wolf das einzige Schaf. So lebten sie diesen ersten Winter von Wild¬ früchten, von der Beute der Waldbäche, von Hirschkeulen und Bärenpranken, die sie über dem ersten fjerdfeuer rösteten. Fiber der Frühling kam mit Jauchzen, da gloften hier die Eiben mit Heller Glut zum lichten Himmel. Fische sank im ©lühregen nieder und segnete das Land. Flus Urwald ward Fickerboden. Und als es Säezeit war, holte der Urvater zwei Leinenfäcke