- 87 — Luöwig tzeilmaier: Das obere Isental unö üas Kloster Isen im ersten christlichen Iahrtausenö. Ein Kulturbild. 1938, Selbstverlag (Evenhausen, Post Wasserburg am Inn). RM. 2.—. Die anregende Studie geht auf alle Fragen der Besiedelung, Christianisierung und des ältesten Klosterwesens im oberen Isental ein und bringt Licht in das Dunkel dieser Zeit, wenn auch bei dem Mangel an Quellen eine vollständige Klärung nicht möglich ist. Der Verfasser, dem schon manche wertvolle Arbeit über Isen und Burg rain und eine vorbildliche Familiengeschichte der Heilmaier zu ver danken sind, beherrscht das einschlägige Quellenmaterial und Schrift tum gut und trägt neue Gedanken und Vermutungen vor, die durchaus beachtenswert sind. Mit Recht wird u. a. auch auf die Bedeutung des iroschottischen Mönchtums hingewiesen, dessen Spuren übrigens im unteren Isengau in der Gegend zwischen Buchbach- Taufkirchen a. d. Vils und Velden noch deutlicher erkennbar sind. Auch zur Eigenkirchen- und Reichskirchenfrage wird Stellung ge nommen. — Wenn der Verfasser in Anlehnung an Fastlinger be hauptet, daß der Isengau als Hauptgau faganischer Besitzungen an zusprechen ist, so muß dazu bemerkt werden: Die Fagana waren zwar im oberen Isental, das teilweise zum Westergau gehörte, begütert. Im Gebiet der mittleren und unteren Isen finden wir dagegen schon früh ausgedehnten, geschlossenen Besitz der Agilol- finger. Die bedeutende' Grundherrschaft des Erzstiftes Salzburg im Isengau, der sicher zu den alten politischen Gauen zu zählen ist, geht in der Hauptsache auf agilolfingische Schenkungen zurück. I. Weber. Josef Mittermair: Grünthal unö seine Priester. Im Selbstverlag des Verfassers (Obertauskirchen, Post Schwindegg). 56 S. Pfarrer Mittermair, selbst ein geborener Grünthaler, schildert lebendig und anekdotenreich die Pfarrer der Pfarrei, zurückgehend bis ins 12. Jahrh., die Benefiziaten von Iettenbach und die aus seiner Heimatpfarrei hervorgegangenen Priester und verbindet da mit auch manche wichtige orts- und psarr geschichtliche Ausfüh rungen. Dem bereits von anderer Seite geäußerten Wunsche, der Verfasser möchte sich an größere Aufgaben wagen und die Pfarr- geschichte schreiben, schließe ich mich voll und ganz! an. Die vor liegende Schrift wurde mit Recht „ein Spiegelbild der lebhaften Verbundenheit zwischen kath. Klerus und kernhaftem oberbayeri schen Landvolk, ein Beitrag zur Soziologie des Bauernpfarrers" genannt. I. W e b e r. Karl Theoöor Weigel umö Äiegfrleö Lehmann: Binnbilöer in Bagern (Alt-Bagern unö Ostmark). (Deutsches Ahnenerbe 3. Abtei lung: Volkstümliche Schriftenreihe Nr. 5.) Berlin 1938, Alfred Metzner Verlag. Kart. RM. 4.20. Das frisch und anregend geschriebene Buch gibt zunächst eine Äbersicht über die hauptsächlichsten und bedeutendsten Sinnbilder in den deutschen Gauen, d. h. in erster Linie über die sog. Muster und Ornamente, die sich besonders in der Volkskunst finden. Dann wird uns der Sinnbildbestand der bayer. Ostmark und rn Ober- und Nie derbayern vor Augen geführt. Die Darstellung wird durch sehr gute Abbildungen unterstützt, die uns auf Dinge aufmerksam machen, denen man gewöhnlich zu wenig Beachtung schenkt. I. Web er.