— 82 — landschaft östlich der Salzach vom Gaisberg—Nocksteinzug an bis zum Haunsberg bei Oberndorf, dem Buchberg bei Mattsee und dem Tannberg bei Köstendorf. Nördlich dieser Linie liegt die Moräne in ihrer Hauptmasse auf Miozän. Der alte S a lzb urg er s ee. Im Salzachtale bei Salz burg hat es in früherer Zeit wenigstens zwei sicher nachweisbare Seen gegeben. Der ältere von ihnen, der von Golling an wahr scheinlich bis Salzburg reichte und der nach monoglazialer Auf fassung voreiszeitlich, nach polyglazialer Auffassung zwischen eiszeitlich war, kommt hier nicht weiter in Betracht. Der jüngere Salzburgersee gehört der frühen Nacheiszeit an und ist so mist gleichalterig mit dem jetzt ebenfalls verschwundenen jüngeren Ro- senheimer- und mit dem noch teilweise vorhandenen Chiemsee. Er ist entstanden, als der sich zurückziehende Gletscher seine Iung- Endmoränen bereits abgeworfen und dadurch das alte Salzach tal und die ganze Niederung südlich von Laufen-Oberndorf bei diesen Ortschaften abgesperrt hatte. Die Höhe dieses Sperr- Riegels betrug über dem jetzigen Talboden 40—50 m und die seeartige Aufstauung der Abschmelzwässer des Gletschers reichte bis in die Gegend von Oberalm-tzallein. Dieser nacheiszeitliche Salzburgersee wurde bereits von Brückner festgestellt. Brück ner erkannte, daß der Durchbruch der Salzach durch die Morä nen und Schotter bet Laufen erst in der Nacheiszeit erfolgt sein konnte und daß infolgedessen eine Seebildung notwendig erfolgt sein müsse, deren Ausdehnung eben von der angegebenen Höhe des Staudammes bedingt war. Die Ausfüllung dieses Sees und das Abfließen der Gewässer wurde durch die Salzach selbst her beigeführt, indem sie einerseits von Süden her Schuttmaterial in den See einführte, andererseits ihren Abfluß aus dem See unterhalb Laufen immer tiefer in den Sperr-Riegel einsenkte, bis alles Wasser verschwunden war x . Gleichzeitig mit dem jün geren Salzburgersee war der Tittmoningersee, der als ein lang gestreckter Talsee von Antereching bis Nnnreut reichte und bei dieser Ortschaft durch die Endmoränen aufgestaut wurde. Er wird ebenfalls bereits von Brückner * 2 in bestimmter Form, und schon früher vom bayerischen Landesgeologen Gümbel 3 zunächst ver mutungsweise erwähnt. Außerdem beherbergt das Salzachglet- H Brückner Dr. E., Die Vergletscherung des Salzachgebietes, S. 113. Vgl. auch Aigner Dr. V. D., Der alte Salzburgersee und sein Becken. 2 ) Brückner a. a. O. S. 110. s ) Geologie von Bayern II, S. 356.