— 78 — Noch ein weiterer Band der Bruderschaftsmitglieder aus den 70 Jahren (1709—1779) ist vorhanden und sogar alpha betisch geordnet. Die ersten Jahre sind mit Aufnahmen sehr gut vertreten, aber in den 40 ger und 70ger Jahren nahmen sie ab, machen aber doch insgesamt ein paar Tausend aus. Noch ein dritter eigenartiger Band mit Namen ist aus den Jahren 1787—1809 vorhanden. Er führt nämlich chronologisch, also mit ihrer Sterbezeit jene auf, welche „unter dem Oettingi- schen Bahrtuch begraben oder begleitet worden sind". Doch ich bin von meinem Thema der Wallfahrtszüge her Münchener fast ganz abgewichen. Die Altöttinger Literatur gibt allgemein an, daß sie auch alle vier Jahre« anscheinend auf Bartholomäi im August mit ihrem Zuge wiederkamen. Sie werden zum Gasteig hinausgewallt sein, wo heute noch die Alt öttinger Kapelle * 7 steht, und dann über Schwaben, Haag und Ampfing auf der alten Straße ihren in der Luftlinie 82 Km betragenden Fußmarsch fortgesetzt haben. Nebenbei bemerkt, hatten die Straubinger in der Luftlinie einfach immer 73, die Landshuter 31, die Burghauser nur 12 Km zurückzulegen. (Schluß folgt.) Der Inn- unö Salzachgletscher. Von P. Dr. Damasus Aigner/ Salzburg. (Schluß.) HI. Der Chiemseegletscher. Der Chiemseevorlandgletscher beträgt an Ausdehnung etwa den fünften Teil des Jnngletschers und sieht fast aus wie ein kleines Anhängsel desselben- er ist aber doch ein selbständiges Gebilde und hat sich die völlige Unabhängigkeit von seinem 6) Josef Pichler, Die Marian. Deutsche Kongregation der Herren und Bürger am Bürgersaale zu München (1910) bestätigt dies. Auch er sagt von seiner Kongregation, daß die Mitgliederzahl durch die Pest 1634 stark zurückging. Auch berichtet er, der Präses dieser Kongregation sei die Veranlassung zum Gelübde der ganzen Stadt für den großen Zug nach Altötting von 1637 gewesen (S. 14, 17 u. 60). 7 ) Wenn F. P. Zauner, München in Kunst und Geschichte S. 116 recht hat, daß dieses auch Lorettokapelle genannte Kirchlein ins Ende des 16. Jahrh«, zurückgeht, so wäre das die Zeit der Grün dung der Altöttinger Bruderschaft. Erfreulicherweise kann sich heute dieses nun auch im Äußeren der Gnadenkapelle angeglichene Heilig tum wieder sehen lassen und zum Beten einladen.