68 — Klimaveränderungen, ließen hier die Pflege des Weinbaues im- mer mehr zurückgehen und an dessen Stelle trat die Obstzucht, — die ja auch heute noch in Raitenhaslach blüht als ein Erbe der einstigen klösterlichen Tätigkeit, — während zum gewöhnlichen Getränk in den bayerischen Landen allmählich immer mehr das Bier wurde Den „grauen Mönchen" von Raitenhaslach genügte aber der bei ihrem Kloster gewachsene Wein nicht — wahrscheinlich sowohl der Güte wie der Menge nach — und sie strebten schon seit den ersten Tagen ihrer Niederlassung im Salzachtal nach dem Besitz der ungleich wertvolleren Weingärten in der Wachn u, Kaum viel mehr als 10 Jahre nach der Gründung ihres Stifts erhiel ten sie bereits bei Krems einen Weinberg von Brunich voy Krumau 9 , zu dem in der Folgezeit gar bald zahlreiche weitere als Schenkungen fromm gesinnter Leute kamen: bei Murstetten Feuersbrunn * 4 * 6 , Talland 6 , Rohrendorf 7 , ferner zu Krottenthal und Priel, welch letztere zu Ende des 12. Jahrhunderts bereits unter den gegen Zins vom Kloster ausgegebenen Gütern erschei nen 8 . Spielte doch beim Weinbau die Eigenwirtschaft eine unter geordnete Rolle, da ja Arbeitskräfte mit besonderen.Kenntnissen hier verlangt wurden, und die fehlten meistens dem Stift. Der Arbeitsaufwand ist hier eben im Vergleich mit der Landwirtschaft oder gar mit der Viehzucht iy ganz anderer Weise am Zustande kommen des Ertrags beteiligt als das Rohmaterial des Bodens 9 . Lassen sich selbst noch am Ende des 13. Jahrhunderts in Krems Konversen 79 des Klosters Raitenhaslach, nachweisen, so werden sie wohl weniger als Winzer anzusehen sein denn als Gehilfen des Raitenhaslacher Hofmeisters dortselbst bei der Überwachung der Trauben, bei ihrer Einbringung und Kelterung sowie bei der Verladung des jungen Weins auf die Klosterschiffe. Der Hof meister (Curifaber oder magister curie) des Stifts gehörte nämlich H F. Voll, Beiträge z. Geschichte d. Klosterbrauwesens, Iahrb. d. Ges. f. d. Gesch. u. Bibliographie des Bräuwesens (1928), 24. 8 ) HStAM. Kl. Lit. 6,19. 4 ) HStAM. Kl. Lit. 6, 32. 6 ) HStAM. Kl. Lit. 6,50. °) HStAM. Kl. Lit. 6,21. 7 ) SUB. II, 596 n. 435. 8 ) HStAM. Kl. Lit. 6,54. 8) E. Neuscheler, a. a. 0.160. 10 ) HStAM. Kl. Urk. Aldersbach n. 77 u. 78.