Dücherbesprechungen. Prälat Or. Michael yartig: Die oberbayerischen Stifte, die großen Heim stätten deutscher Kirchenkunst. 2 Bände (237 u. 166 Seiten) mit 20 Bildern, 1 Karte, 4 Wappentafeln und ausführlichem Orts-, Personen- und Künstler verzeichnis. Verlag vorm G. I. Manz A. G. München. Beide Bände zusammen in Leinen 6 RM. Eine große Lücke auf dem Gebiete der heimatlichen Kunstgeschichte wird mit diesem Merke ausgefüllt, das der Verfasser, einer der besten Kenner der altbayerischen Kirchen und ihrer großen Kunstschätze, auf Grund eines mehr denn 30 jährigen Studiums niederschrieb. Wurde doch noch nie die kunstgeschichtliche Entwicklung aller oberbayerischen Stifte (mit Aus nahme der Mendikantenklöster) mit einer solchen Vollständigkeit geschildert wie in diesen beiden Bänden. Nach einem kurzen einleitenden Kapitel mit einem geschichtlichen Gesamtaufriß der oberbayerischen Urklöster vor den Ungarneinfällen folgt Kloster auf Kloster mit einer ausführlichen Würdigung der dort im Laufe der Jahrhunderte geübten Kunstpflege Allein für die südostbayerischen Landstriche unserer Heimat ließen sich an die 30 Stifte feststellen, von denen hier nur die Namen genannt werden können, die aber z. T. allein schon die Bedeutung dieser Klöster für die heimatliche Kunstgeschichte anzuzeigen vermögen: es waren die Benediktinerklöster Seeon, Ebersberg, Attel, Rott am Inn, St. Peter auf dem Madron und Frauenchiemsee, die Augustinerchorherrenstifte Berchtesgaden, Baum burg, Au, Gars, Höglwörth, Herrenchiemsee, Beyharting und St. Zeno in Neichenhall, das Cisterzienserstift Raitenhaslach und das Dominikanerinnen- kloster Altenhohenau, die Iesuitenresidenzen in Altötting, Ebersberg und Burghausen, ferner die Niederlassungen, der Englischen Fräulein in Burg hausen und Altötting sowie schließlich die Eollegiatstifte zu Altötting, Mühldorf, Laufen, Tittmoning, Isen und St. Wolfgang am Burgholz. Gerade daß Prälat Hartig auch die Eollegiatstifte sowie die nachmittel alterlichen begüterten Klöster aus seiner Betrachtung nicht ausschloß, muß als besonders dankenswert anerkannt werden, weil gewöhnlich diese kaum eine Würdigung finden. Darüber hinaus lassen sich jetzt Vergleiche über die kunstgeschichtlichen Leistungen in den einzelnen Klöstern ermöglichen und wir erhalten eine solch umfassende Übersicht über die Künstler, die von den kunstsinnigen bayerischen Prälaten bei ihren Bauten und deren Ausstat tungen herangezogen wurden, wie dies bisher überhaupt kaum der Fall war. Der Verfasser hat bei den einzelnen Klöstern auch immer wieder deren Ge schichte beleuchtet, wenn er auch bei der Überfülle des Stoffes, bei dem Man gel an verlässigen Vorarbeiten nicht allen geschichtlichen Einzelheiten genau nachgehen konnte. Die Geschichte mancher Stifte ist ja noch garnicht oder nur recht ungenügend erforscht. Hier können nur eingehende Einzelunter suchungen völlige Klärung bringen! Immhin muß dieses Werk, das auch mit einigen guten Abbildungen ausgestattet ist, so z. B. von der spätgoti schen Sebastiansbüste aus Ebersberg oder der berühmten Monstranz des Wolfgang John im Kollegiatstift zu Tittmoning, als eine der wichtigsten Neuerscheinungen aus dem heimatgeschichtlichen Büchermarkt bezeichnet werden. 0r Edgar Krausen. Süddeutsche kirchenführer. Herausgegeben von Dr. Hugo Schnell. Mün chen 42, Dreifaltigkeitsverlag, von der Pfordtenstr. 15. Erscheinen seit Januar