— 37 — (um 800 fl). Unter den größten finanziellen Opfern führte er sein Amt als Arehidiakon noch mehrere Jahre weiter, bis ein allerhöchstes Reskript vom 28. Februar 1809 die Umwandlung der bestehenden Archidiakonate in Landdekanate anordnete. In einer weiteren Entschließung vom 4. Juni 1811 hob die kgl. Regierung die Archidiakonatsverfaffung vollständig auf und re gelte zunächst provisorisch die Dekanatsgrenzen nach den im Ver bände der Archidiakonate befindlichen Landgerichtsbezirken. Da Hacklinger einer wiederholten Weisung des Freifinger Ordinariates entsprechend feine Funktionen auch nach dem 4- Juni 1811 noch fortsetzte, zog er sich das höchste Mißfallen der bayerischen Regierung zu, die in einer Mitteilung vom 22. Januar 1813 nicht nur feinen bisherigen Ungehorsam aufs schärfste tadelte, sondern ihn auch mit der provisorischen Si stierung seiner Pension bedrohte. Gleichzeitig wurde er beauf tragt, das Archidiakonalamtssiegel an den Landrichter von Wasserburg abzugeben. Seine letzte Funktion bestand darin, die Archidiakonalakten zu sortieren — einen Teil derselben verbrannte er — und an das Ordinariat Freifing bzw. Salz burg und Paffau abzuliefern. Schließlich wurden am 3. Februar 1813 alle Archidiakone unter Anerkennung der von ihnen ge leisteten Dienste ihres Amtes enthoben. Hacklingers Verdienste wurden kirchlicherfeits im besonderen dadurch belohnt, daß er 1814 als Geistlicher Rat an das Freifinger Generalvikariat berufen wurde. Als dann durch das Konkordat 1817 das Bis tum Freifing zum Erzbistum erhoben und der Sitz des Ober hirten nach München verlegt wurde, wurde Propst Hacklinger » 1821 Mitglied des Metropolitankapitels München und 1822 vom neuen Erzbischof Lothar Anselm, Freiherrn von Gebsattel, zum Generalvikar ernannt, als welcher er am 19. Fe bruar 1830 ftarb^. Die Spur von dem ehemaligen Archidia- konat aber hat sich bis in die Gegenwart erhalten in dem Dekanat Gars, welches im Jahre 1886 an Stelle des aufge lösten Dekanats Babensham „in Erinnerung an den altehr würdigen Archidiakonatssitz" errichtet wurdet 62. In der Pfarrkirche Irschenberg bewahren ein von Propst Augustin Hacklinger gestifteter Barockkelch (mit Wappen des Propstes) und silberne sehr schön gearbeitete Meßkännchen sein Andenken. Ebenso verkünden die zwei Glöcklein in der Veitskapelle zu Wilparting Hacklingers Anhäng lichkeit an seine Heimat. Vgl. Oberb. Archiv 23 (1863), S. 142. 63. Amtsblatt der Erzdiözese München und Freising Nr. 25, 1886.