— 28 einen Münchner Buchhändler hier eine Zweigbuchhand lung zu errichten. Es war der damalige Inhaber der zweitältesten Buchhandlung Münchens, Ernst August Fleischmann. Dessen Verlag und Buchhandlung war 1597 von Nikolaus Heinrich gegründet worden und hatte dann folgende Inhaber: Von 1654 bis 1656 seine Tochter Jakobe Vesenmayer, bis 1710 Johann Iäcklin, bis 1717 dessen Tochter Maria Sus. Iäcklin, bis 1749 Heinrich Theodor v. Cöln, bis 1751 dessen Schwester Anna Maria Huisch, bis 1756 Mathias Lützenkürchner, bis 1777 dessen Witwe, wiederverehlichte Osten, und ihren Gatten Johann Theodor Osten, bis 1805 Johann Baptist Strobel und von (1807) 1806 bis 1859 E. A. Fleischmann^. Der noch junge E. A. Fleischmann muß ungemein rührig gewesen sein. Er baute Strobels Verlags- und Lager buchhandel aus und vertrieb auch Nachdrucke bekannter Kunstwerke^. Die Münchner Staatsbibliothek enthält die ersten 11 (meistens Halbjahrs-) „Verzeichniße der neuesten Bücher, welche bey Ernst August Fleischmann, Buchhändler in München im von Thiereggischen Hause Nr. 28 in der Die dazugehörende Buchdruckerei hatte von Nikolaus Hein rich an die nämlichen Besitzer, bis 1750 die A. M. Huisch sie an Franz Joseph Thuille und 1789 dessen Witwe sie an Franz Seraph Hübschmann verkaufte, worauf das Geschäft an seinen Sohn Kajetan und durch Erbschaft an Barbara Spöckmair bis 1839 überging. (Vgl. Gustav Wulz, in Pius Dirrs Buchwesen und Schrifttum im alten München 1450—1800. München 1939, S. 136 f.) Eine Menge bedeutender Bücher und Zeitschriften wurden nun in Mün chen „mit Thuillischen" und „mit Hübschmannischen Schriften" gedruckt. 22 ) Seine Nachfolger A. Rohsold bis 1866 und A. Rieger (bis 1874) führten in kleinem Umfang auch Urftücke von Malern, bis 1871 das Kunstgeschäft von der Buchhandlung getrennt wurde und als A. E. Fleischmanns Hof-Buch- und Kunsthandlung in die Maximiliansstraße Nr. 1 übersiedelte. Beide Geschäfte bestehen neben einander noch, die Buchhandlung (in der M.-Straße Nr. 2) zunächst bis 1896 unter Adolf Ackermann, bis 1931 unter Karl Schüler und seit 1931 im Besitz von Hans Severing. Vgl. E. A. Fleisch- mann's Hof-Kunsthandlung, München. Iubiläums-Schrift. München 1906. Diese gibt S. 3 an: Im I. 1806 gegründet; ebenso die Iah- res-Kataloge von A. Ackermanns Nachfolger Karl Schüler von 1910 und 1914. Der „Gesammt-Verlags-Katalog des Deutschen Buch handels", Münster i. W., 3. Teil (1881), S. 345 f„ sagt: Gegründet am 11. Juli 1806.