Fünfzehn Jahre heimatkunöliche Arbeitsgemeinschaft ,Inn-Valzachgau. Von 9r. med. u. phil. Eöuarö Kriechbaum/ prakt. Arzt Vraunau am Inn. Das Nachkriegsjahr 1919 bedeutete für den Braunauer Heimatverein eine Zeit überaus reger Tätigkeit in den verschiedensten heimatkundlichen Arbeitsgebieten. Das Heimathaus war im alten Glockengießergebäude einge richtet worden; allwöchentliche Vortragsabende und Sonn tagswanderungen durch die nähere Heimat belebten das Vereinsleben und die Hefte der Braunauer Heimatkunde suchten werbend die in einem kleineren Kreise vorgetragenen Ideen zum Gemeingute weiterer Volksschichten zu machen. Heimatabende in Dörfern und Märkten des Braunauer Bezirkes fanden so rege Anteilnahme und erweckten soviel Begeisterung, daß ich den Versuch wagte, über Stadt und Bezirk Braunau hinauszugreifen und die Städte am Inn und Salzach zu gemeinschaftlicher Arbeit anzuspornen. Am Sylvesterabend des Jahres 1919 schrieb ich fast gleich lautende Briefe an den bayerischen Landeskonservator Prof. Dr. W. M. Schmid und an den Univ.-Prof. Dr. v. d. Leyen und legte beiden führenden Heimatforschern Bayerns die Idee eines losen Zusammenschlusses der Heimat -und Geschichts-Vereine von Salz burg und Kufstein bis Passau vor. Von Prof. Schmid bekam ich schon am 10. Januar ein völlig zu- stimmendes Schreiben; er teilte meine Ansicht, die damals so beliebte Neuschöpfung von „Organisationen" ganz in den Hintergrund zu stellen und vorerst nur eine ganz freiwillige Arbeitsgemeinschaft zu bilden. Das Versprechen: „ich bin gerne bereit meine Kraft und Erfahrung in den Dienst Ihrer Idee zu stellen, und auch die Niederbayerischen Monatshefte dazu zu benutzen" hat Prof. Schmid treu gehalten. Seiner Tatkraft gelang es sogar, im Jahre 1921 auch die tirolischen Heimatschutzverbände der Arbeitsge meinschaft einzugliedern.