Schloß und tzofmark Guttendurg am Inn. Von cand. iur. Karl Courier in München. (l. Fortsetzung.) Gllttrnbllrg unter Öen Bjrrrrn von Lauffkirchrn. Arsprung der üjrrrru von Taiiffkirchrn. Fortan ist die Geschichte Guttenburgs jahrhunderte lang eng mit derjenigen der Herren von Taufskirchen, der Tauffkircher, wie sie sich ursprünglich nennen, ver knüpft. Es dürfte daher wohl angebracht sein, in kurzen Zügen auf die Herkunft dieses Geschlechtes einzugehen, zumal die bisherige Literatur hierüber einige Irrtümer aufweist. WiguleuS Hund^ beginnt die Ahnenreihe der Tauffkirchen mit einem Wilbold, den er im Jahre 968 im 4. Turnier zu Mörsperg teilnehmen läßt,- auch dessen Nachkommen nennt Hund, die er unter Angabe von Ort und Jahr der Tuniere, an denen sie teilgenommen haben sollen, aufzählt. Als Quelle hiefllr bezeichnet Hund ein „Turnierbuch", welches ganz sicher in das Neich der Phantasie gehört. Bis etwa ins 12. Jhrh. fehlt für die Genealogie Hunds jeder urkundliche Nachweis. Einige Jahrzehnte nach Hund hat Bucelinus^ (Buzlin) einen Stammbaum der Tauffkirchen gebracht, der sich an Hund anschließt und auch mit Willibald die Gtammreihe beginnt. Dazu hat Bu- celinuS ein Vorwort verfaßt, in dem er über die Herkunft des ersten TauffkircherS berichtet. Diese Erzählung wurde schon von Sieb- macher^ als „schwülstige Fabel" und „Ammenmärchen" abgetan. Unhaltbar ist auch die weiter verbreitete Ansicht, unser Geschlecht stamme von Taufkirchen an der gr. VilS und sei zu Anfang des 13. Jhrh. nach Taufkirchen vorm Wald (bei Kraiburg) übergesiedelt. So u. a. Siebmacher * 3 4 , der Betrachtungen über den Grund der Aufgabe des Stammsitzes an der VilS anstellt und von dein „merk würdigen Spiel des Zufalls" spricht, daß der zweite Sitz wiederum ein Ort mit Namen Taufkirchen war. 1) WiguleuS Hund, Bagrisch Slammenbuch (1598), III. Bd. S. 314. 2) Gabr. BucelinuS, Germaniae Topo-Chrono-Stemmatographica sacra et profana (1655—1678), IV. Bd. S. 278. 3 ) Bucelinus a. a. O. 4 ) SiebmacherS Wappenbuch, Bd. IV, 5. (Nürnberg 1904.)