130 — Brot und führte ihr Gelöbnis aus (II Nr. 414 Anno 1732) . Pankraz Huber von Kaining, Pleißkirchener Pfarr, gelobte auf dem ganzen Weg nach Dorfen 9 Stunden zu beten (II Nr. 239). Jakob Müllberger von Gallersberg, Pfarrei Zolling, gelobte 100 Rosenkränze mit ausgespannten Armen zu beten (II Nr. 492 Anno 1732 Okt. 5). In Dorfen selbst empfingen die meisten Wallfahrer die hl. Sakramente. Viele ließen sich in die Rosenkranzbruder schaft aufnehmen, rutschten auf den Knien um den Gnadenaltar, um die Kirche oder vom Markte aus die Stiege hinauf, die heute 137 Stufen hat. Andere ge lobten die Wallfahrt alle Jahre zu machen. Die Votivgaben waren zumeist aus Wachs, seltener von Silber. Man opferte wächserne Kinder, Männlein und Weiblein, Köpfe, Arme und Beine, Aug äpfel, Brüste, Herzen, Nasen und Ohren. Schildkröten wurden von Frauen bei Gebärmutterleiden geopfert, aber auch von Männern bei Leibesgrimmen (I Nr. 86). Ein wächsernes Messer war das Opfer bei Seitenstechen, ein wächserner Kranz, den man auf dem Kopfe trug während der Kirchfahrt, das Opfer bei Kopfweh. Manchmal wird ein Wachsopfer ohne nähere Bezeichnung genannt oder eine Wandlungskerze. Gregor Kormann von Zang- berg gelobte bei einer Feuersbrunst einen zehnpfündigen Wachsstock (II Nr. 78 am 12. Okt. 1731). Simon Kaiser von Schwaben gelobte bei einem Brande soviel Wachs zu opfern, als die Länge um die marianifche Kirche in Dorfen ausmache. Es war ein Wachsstock von 4 1 / 2 Pfund erforderlich (II Nr. 750 Anno 1734). Eine Frau hatte 15 Kühe im Stalle, welche in Gefahr waren, von der Seuche befallen zu werden. Sie opferte 15 wächserne Kühe. Anna Maria Bayrin, Brauerin in Isareck, glaubte ihre Braupfanne sei verhext, weil die selbe nicht hielt, wenn sie geflickt wurde und auch eine neue Pfanne nicht hielt. Sie opferte ein silbernes Brau- pfännlein (II Nr. 8). Maria Clara Stainerin, Wein wirtin in Mühldorf, verlobte sich in schwerem Fieber mit 2 hl. Messen, Opferwein, silbernem Weibsbild, Votiv tafel, Gebet und Opfer in den Stock (II Nr. 743 Anno 1733) . Oefters kehrt das Gelöbnis der Wallfahrt mit drei oder mehreren weißgekleideten Jungfrauen wieder.