Beiträge zur Dorfener Wgllfahrts- geschichte. Von Kurat Josef Straffer, Dorfen. Die erste geschichtlich sicher verbürgte Erwähnung Dorfens geschieht in einer Urkunde vom Jahre 828 1 , so daß Heuer 1100 Jahrfeier sein könnte. Nicht so alt aber ist die Wallfahrt. Zwar will die Legende ihr Ent stehen mit dem hl. Rupert in Verbindung bringen, der um das Jahr 700 in Salzburg wirkte und dort das Kloster St. Peter gründete. Er hätte auf dem Ruprechts berg gepredigt, sogar zeitweise gewohnt und ein Marien heiligtum errichtet und zwar an der Stelle der heutigen Josefskapelle, die den ältesten Teil des Gotteshauses darstelle. Ich finde das erstmals erwähnt in dem Schrift- chen, das Pfarrer Sailer in den Jahren 1708 u. ff. in Freising drucken ließ und für die Wallfahrt werbend in die nähere und weitere Ferne versandte. Auch Meichel- beck, Sailers Zeitgenosse, steht hier ganz im Banne von Sailers Ideen. Aber wir haben keine Anhaltspunkte für die Tätigkeit Ruperts in Dorfen. Als Hauptbeweise hat man immer angeführt die merkwürdige sog. Iosefs- kapelle und die Bezeichnung „Ruprechtsberg". Aus der Rechnung der Rosenkranzbruderschaft von 1666 geht jedoch einwandfrei hervor, daß in diesem Jahre „für die Rosenkranzbruderschaft auf deren eigne Unkosten an das Gotteshaus ein neuer Anpau und ganz absonderliches Kapell von Grund und ganz von neuem aufgericht worden", die sog. Iesus-Maria-Josefskapelle. Ebenso unzuverlässig ist die Berufung auf die Be zeichnung Ruprechtsberg: Die älteste Bezeichnung ist schlechthin: „aufm Perg", „unser Liebfrauengotteshaus aufm Perg". So bei Lang-Freiberg 2 unterm 11. Sep tember 1846: „Ott der Maxlrainer und seine Hausfrau Benigna treten an den Propst Ruprecht und Konvent von Beyharting eine Hube auf dem Perge zu Dorfen Meichelbeck, Historia Frisingensis I, OTr. 528. 2 ) Neg. VIII, 51.