Geschichte der Lenediktmergdtei
Natt amfnit
Von Dr. Alois Mitterrvieser, Staatsoberarchivrat,
München.
Weithin das Junta! beherrschend, liegt fast in der
Mitte zwischen Rvsenheim und Wasserburg, vom linken
Innufer in gemessener Entfernung die alte Benediktiner-
Abtei Rott.
Da ich mich nur mit der 730jährigen Geschichte
dieses Klosters beschäftigen will, mich auch kurz fassen
soll, will ich die Römerzeit überspringen. Ich werde
auch nicht bei der früheren Bajuwaren- und fränkischen
Zeit verweilen, wiewohl die beiden Glaubensboten der
Voralpen links vom Inn St. Marinus und Anianus —
in deutschen Urkunden seit dem 14. Jahrhundert St. Mareis
und Anian genannt—für Rott eine große Rolle spielen.
Ihnen war neben dem hl. Petrus schon von der Grün
dungszeit an das Kloster geweiht.
Die Gründung geschah im Jahre 1073 durch den
Pfalzgrafen Kuno, dessen Sohn im Gefolge des Kaisers
Heinrich IV. zwei Jahre vorher das Leben verloren hatte.
Die Bestätigung durch den Kaiser erfolgte sofort von
Regensburg aus. Durch Päpste liegen Bestätigungen
von 1142 und 1151 vor. In zwei dieser Urkunden ist
ein ungemein reicher Besitz des jungen Klosters aus
gezählt. Solcher befindet sich in Rott selbst und in der
benachbarten Pfarrei Emmering, in Pastetten, Helfendorf,
Trudering, Tuntenhausen, dann in Volkmannsdorf bei
Isareck, in Ober- und Niederroth an der Glonn (heute
beides Pfarrsitze im Bezirk Dachau), dann in Pillersee
und im Leuckental im Tiroler Gericht Kitzbühel, eine
Pfanne Salz in Reichenhall und Weinberge auf dem
Ritten bei Bozen, in Regensburg bei St. Kassian ein
Hof, reicher Grundbesitz vor dem Böhmerwald in Kötz-
ting, Lam und Grafenwiesen. Sogar in Eßlingen in
Schwaben, an der ungarischen Grenze, in Kärnten, an
der Raab und Mur werden Besitzungen aus dem Ver-