Literarische Hundschau. Die lkirchr in Nott a. Inn. Ein neuer Kunstführer durch „das Juwel der bayerischen Rokokoarchitektur". Die vom Münchener Hauptkonservator Dr. Adolf Feuln er begründete und im Verlag Dr. Benno Filser in Augsburg herausgegebene Bücherreihe „Deutsche Kunstführer" ist manchem Leser dieser Hefte schon zu wohl bekannt, als daß man sie noch besonders empfehlen niüßte. Die bisherigen 11 Bändchen führen uns zumeist bedeut same Klosterkirchen und Klosterbauten in Wort und Bild vor. Eine gedrängte Geschichte der hervorragenden Bau tätigkeit und eine anregende Einführung zum Kunstgenusse der einzelnen Werke bringen die Verfasser in gewählter Sprache. Mit besonderer Freude nehmen wir das letzte Bändchen* auf, das die auf der Steilkante des hohen Jnnufers bei Rosenheim gelegene Kirche in Rott, „das Juwel der bayerischen Rokokoarchitektur", behandelt. Die ehemalige Benediktinerklosterkirche in Rott (1759) zählt zu den Hauptwerken kirchlicher Baukunst in Bayern. Sie gilt als das reifste Werk Johann Michael Fischers, (1691—1766), des beliebten Kirchenbaumeisters der Rokoko zeit, der nach seiner Grabschrift an der südlichen Außen seite der Münchner Frauenkirche 32 Kirchen und 23 Klöster gebaut hat. Sie ist „vielleicht der schönste Kirchenraum des 18. Jahrhunderts, sicher der abgeklärteste, feinste kirch liche Rokokoraum". Der Bau hat eine allgemeine kunst- geschichtliche Bedeutung, weil er der Endpunkt einer langen Reihe von Versuchen ist, die auf Verschmelzung von Lang- *) frulnrr, Dr. Idols, Katt am sinn. Augsburg 1927, Verlag Dr. Benno Filser. (Aus „Deutsche Kunstführer" herausgegeben von Adolf Feulner. Band ll, 24 ©., 7 Textabbildungen, 16 Bildtafeln. Kart. M 2.—). — Diesem Führer sind die Abbildungen auf S. 22, 24 u. 26 entnommen, deren Originalklischees der Verlag Dr. Benno Filser in Augsburg in dankenswerter Weise zur Ver fügung stellte.