Lur Ortsnamenkunde des Oezirkes Lrding. Lin Beitrag;ur altbairischen Siedelungsgrschichtr. Von Dr. Hans Dachs, Hochschulprofessor, Regensburg. _ (Fortsetzung.) Bis mg-Nrte. a) Allgemeines. In dieses, wie außer den eben besprochenen Orts namen auch die Bodenfunde zeigen, schon von vorger manischen Völkern besiedelte und von alten Verkehrs wegen durchzogene Gebiet rückten nun in der 1. Hälfte des 6. Jahrhunderts n. Chr. von Böhmen her unsere Vorfahren, die Baiwaren, ein. Schon in ihrer böhmischen Heimat, wo sie sich aus dem deutschen Stamme der Markomannen gebildet hatten, längst zur Seßhaftigkeit und zum Ackerbau übergegangen, haben sie bei der Suche nach geeigneten Siedlungsstellen auch im Lande südlich der Donau naturgemäß die fruchtbaren Ackerbaugebiete bevorzugt. Daher lud auch der bereits seit Jahrtausen den kultivierte Fruchtboden der Erdinger Ebene die Ein wanderer ganz besonders zur Niederlassung ein. In den Ortsnamen unserer Gegend spiegelt sich diese Besitzergreifung wieder. Man hat nämlich erkannt, daß vor allem die ing-Orte zur Feststellung des am frühesten von den Baiern in Besitz genommenen Landes benützt werden können. Abgesehen von der fruchtbaren Donauebene von Regensburg bis Straubing, Plattling und Pleinting (bei Osterhofen) ist kaum eine bairische Landschaft zu finden, in der die großen ing-Dörfer so zahlreich sich aneinanderreihen wie in der Erdinger Gegend. Erding selbst ist nach allen Seiten von einem ganzen Kranz von ing-Orten umgeben: Siglfing, Eitting, Nied er- und Oberding, Notzing, Kempfing, Itzling, Moosinning, Nieder- und Oberneuching, Finsing, Wifling, Breit- und Kirchötting, Singlding, Papferding, Flaning, Emling, Grucking, Langengeisling. Von im ganzen etwa 80B Urten des Bezirksamtes Lrlling sind nicht weniger als lSll, das ist ein Fünftel, ing-Nrte! Das ist eine Verhältniszahl, die kaum von einem anderen Bezirks amte Altbaierns erreicht wird.