Kleine Beiträge. Dss slpenlsndischk Haus. Von Professor Dr Hans Karlinger. Die nachstehende Skizze ist entnommen dem Geleitwort, das der gute Kenner der bayerischen Volkskunst Prof. Dr. Hans Kar linger zum Werke „Die deutschen Alpen" geschrieben hat. Der prächtige, sehr preiswerte Bilderbanö (kart. Ji 3.50, geb. ^ 4.80) erscheint im Einhorn-Verlag in Dachau, der uns auch die Klischees zu den beiden Abbildungen dankenswerterweise zur Verfügung stellte. Wir verweisen auch auf die Besprechung des empfehlens werten Buches in diesem Hefte. Fast ist ein Jahrhundert vergangen, seit das alpen ländische Haus—zuerst unter dem Namen des Schweizer hauses — als eigener Typus einer Hausform Aufsehen erregte. Sein Holzgefüge, das breit ausgespannte, schindel bedeckte Dach mit den Steinen darauf, schützend gegen Stürme und Hagelschlag, seine Ausstattung mit Lauben und Schnitzwerk geben ihm Charakter und sinnhafte, weil zweckbestimmte Form. Bedingnisse des Bodens und der Wirtschaft bauten an seiner Gestalt nicht minder als Eigenheiten baulichen Denkens, die den Alpenvölkern gemeinsam sind. Denn nicht allein das Holzhaus trägt die bei ihm durch Material und Konstruktion bestimmte Breite und Lagerhaftigkeit der Ausmaße und Gesamt- sorm, der Steinbau im Markt hat diese ruhige Weiten lagerung gleichfalls übernommen oder — fast will es so scheinen — schon besessen, ehe das Holzhaus des Einzel- siedlers diese Form erhielt. Im Grunde spricht keine erhebliche Wahrscheinlichkeit dagegen, daß nicht der flach gedeckte Typus des Steinhauses, wie er in Südtirol, im Montafon und gegen die Steiermark noch lebt, die eigentliche alte Form des alpenländischen Hauses dar stellt, um so mehr als das Mauerhandwerk in den Bergen nicht allein seit alters heimisch ist, sondern seit dem ersten Jahrtausend christlicher Zeitrechnung einen Ueberschuß von Arbeitskräften als Wanderhandwerker in die Nach-