— 82 — bei Georgs Lebzeiten huldigte. Deutlich kommt dies zum Ausdruck in einem gleichzeitigen Gedicht Sunnebergs/ der in Herzog Albrechts Diensten stand: Von Sigmund Fronberger ich sag, ein Herr ist er genant vom Hag, ein Pose fach hat er getan, dem Pfalzgrafen gelobet an, pflichthuldung darzu geben, di weil Herzog Jorg was noch bei leben - das Wider brief und sigel Wa6. Was ich euch sag, gelaubt mir das: er tet Wider di küniglich majestat, darvon er dar sein lehen hat. Darzu hat er sein glübd zuprochen, das Wirt gar kürzlich an im gerochen. Die Verschreibung er verachten tut, das geschicht von im auß Übermut. Man war erbittert über den Fraunberger und die an deren Führer des niederbayerischen Adels, die durch ihre Haltung den Krieg vielleicht hätten verhindern können. Auch nachdem Ruprecht der Reichsacht verfallen, ließ Sigmund nicht von ihm ab und so rückte denn Albrechts starkes Heer am 30. Mai 1504 sengend und brennend in die Grafschaft Haag ein, nachdem vorher Dorfen geplündert ward. Rur die Einsprache des königlichen Hauptmanns Eitelfriedrich von Zollern, rettete das Schloß Haag vor dem Niederbrennen. Aber die Grafschaft erlitt arge Verwüstung, wie uns das oben genannte Volkslied schildert: Man hat im seine guter verderbt. er ist darvon entlausten. wer ist der der pawren erbt. ich wollt sg ungern knuffen. man band ir keinen in seim hauß. dg weissen kreütz dg Prant man auß. dg Weiber schriren woffen. Erst jetzt entschloß sich Sigmund Neutralität anzu bieten, begab sich selbst zu König Maximilian und er langte wirklich noch eine günstige Aufnahme seines Vor schlages; denn das Kriegsheer räumte das Haager Gebiet infolge der Verhandlungen. Der König setzte am 20. Juni 0 N. v. Liliencron, Die historischen Volkslieder der Deutschen II (Leipzig 1866) S. 499.