23 — Wgsskrburgrr Sagen. Mitgeteilt von I. Metz. Skis Wghrzkichen von Wasserburg. Nächst dem Kloster Attl erhob sich vor Zeiten Schloß und Burgflecken Lymburg. Längst geht des Bauern Pflug wieder über die Stätte, wo einst die Feste stand und dies geschah so: Graf Engelbert war von harter Fehde gegen seines eigenen Vaters (Arnold von Diesten) Bruder, den er im Kampfe besiegt und getötet hatte, nach Schloß Lymburg zurückgekehrt. Und hatten auch Land und Leute jetzt Ruhe, so mochte Graf Engelbert seines Sieges doch nicht froh werden; denn der Gedanke, einen eigenen Blutsverwandten getötet zu haben, ängstigte sein Gemüt und er dachte an ein sühnendes, gottgefälliges Werk. Da kam ein Anliegen des Abtes von Kloster Attl gerade gelegen und fand beim Grafen williges Gehör. Die Klosterleute fühlten sich nämlich durch das Lärmen und Zechen, so von dem nachbarlichen Schlosse und von dem Burgflecken zu ihnen drang, in ihrem beschaulichen Dasein gestört, und so kam der Graf auf den Gedanken, das Kloster von dieser unruhigen Nachbarschaft zu befreien, seinen Lymburgern aber zugleich Vorteile und Rechte der Bürger von Wasserburg zu gewähren. Rasch entschlossen ging er ans Werk und in kurzem wurde die Feste Lym burg gebrochen, die Häuser des Dorfes niedergerissen und in den Burgfrieden von Wasserburg versetzt. Solch Werk aber zu krönen und die Vereinigung der beiden Gemeinden durch ein Denkmal zu verewigen, ließ der Graf die beiden Kirchen unter ein Dach errichten. — Die Bücken haben darnach auch das ihrige getan und die bekannten über- einandergebackenen Kreuzersemmeln gebacken. Doppelkirche und dieses Brot — auch in Stein an der Kirche gebildet, waren von selbiger Zeit her die Wahrzeichen Wasserburgs. Sie beiden Laumeister;u Wasserburg. Zu Wasserburg sollten zu gleicher Zeit eine Kirche und ein Rathaus erbaut werden. Also berief man Stein metzen und Bauleute zu Haus und trug den Meistern auf,