— 45 — nicht der Apostel Baierns, zu dem man ihn früher gestempelt hat; aber er bleibt der bedeutendste der Glaubensboten, die damals in unserem Lande wirkten. Und daß" sein Einfluß größer war als der des hl. Korbinian, mag man'auch daraus ersehen, daß wir in 123 Kirchen Rupertuspairozmien haben, während dem hl. Korbinian verhältnismäßig wenige Kirchen geweiht sind. Weber, Altbayerische Siedelungsaeschichte in den Ortsnamen der Aemter Bruck, Dachau, Freising, Friedberg, Landsberg, Moosburg und Pfaffenhofen. Bon Eduard Wallner. Verlag von N. Oldenbonrg, München und Berlin 1924. Die Ortsnamenforschung, der in Bayern trotz rege erwachten Interesses und mancher bereits vorliegenden tüchtigen Arbeiten noch ein weites unbebautes Feld zu bestellen bleibt, hat in diesem Buch eine außerordentlich wertvolle Bereicherung erfahren. Der germanistisch trefflich geschulte Verfasser, ein Augsburger Hauptlehrer, gibt hier auf gründ vieljähriger, mühevoller Quellenstudien und liebevoller Durchwanderung des Gebietes zwischen Lech und Isar nicht nur die sprach- geschichtliche und Sinneserklärung von etwa 1500 Ortsnamen, sondern zeichnet auch ein lebendiges, anschauliches Bild von der Besitzergreifung und allmählichen Besiedlung und Durch dringung der genannten Landschaft durch unsere bairischen Ahnen. Besonders wertvoll ist der Abschnitt „Die Landnahme", in welchem W. die wichtige Ortsnamenklasse der ing-Orte be handelt und unter Beschränkung der Ur-ing-Orte auf die Psarr- dörfer neue, sehr beachtenswerte Wege geht. Unsere Gegend betreffend sei nebenbei bemerkt, daß das von Wallner, S. 38 auf Fränking (Gem. Ainhofen, B.-A. Dachau) bezogene Franrichingen (Bitterrauf Nr. 1571 b), ebenso wie die gleiche Namenssorm in Qu. Er. l 319 und Ebersb. Eart. l!l, 2 auf Flaring (Gem. Tauskirchen, V.-A. Erding) zu beziehen ist. — Wallners verdienstvolles Buch darf als eines der besten ortsnamenkundlichen Werke Bayerns angesprochen werden und wird nicht nur den engeren Landsleuten des Verfassers will kommen sein, sondern kann jedem Heimatfreund auch anderer Gaue als vortreffliche Einführung in das Wesen und die Arbeitsweise der Ortsnamenforschung warm empfohlen werden. Dr. Dach s, Regensburg. Die Wirtschafts Verhältnisse des Klosters St. Gallen von der Gründung bis zum Ende des XIII. Jahrhunderts. Bon Dr. Hermann Bikel. Herder, Freiburg im Breisgau. Bei keiner deutschen Abtei fließen die Quellen historischer Erkenntnis so reichlich als wie bei St. Gallen. Bekannt sind die Easus Sancii Galli, die in den verschiedenen Jahrhunderten immer wieder ihre Fortsetzer fanden. Auch die Urkunden, die uns erhalten, sind sehr zahlreich und füllen jetzt bereits fünf stattliche Bände. Hermann Bikel hat es in seinem Buche