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müssen. Die Dachshaut kommt aus der Truhen und
wird in die Sonn breit't. Vernickeltes Zaumzeug
Trensen. Kandaren, Messinge Schnallen und Schließest
fast andächtig haucht der Bauer über das Gc-
blitz, wischt es mit dem Aermel vom Sonntagsjanka
wieder blank und tragt alles mitsammen auf den Hof.
„Sauba hast die Rössa gstellt", lobt er den Knecht
und schiebt ihm ein Biergeld als Ertrabelobigung ins
Leibltaschl. Dann geht das Angschirrn und Aufmaschtn
weiter und dauert gar leicht den ganzen Vormittag. —
mdada, Mdada. . .!" — „Ietzat kemmas".
schrei» die Bubn und Dirndln und aus dem Wirtshof
rucken paarweis die Reiter mit „mdada, mdada", der
der Musik, an der Spitze. Gleich hinterdrein kommt
der Kirchenpfleger mit der Martinistandarten auf einem
scharfen Schimmelhengsten. Sein Zaumzeug! ist eine
wahre Pracht! Ein Muschlhäusl am andern ist auf
das rote Züglleder genäht. Am Stirnband blitzt gar
ein roter Stein, am Brustream eine funkelnde Silber-
schnalln, am Kehlream hangt der Messinge Zierstriegl
und der seidige Staubfetzn dabei. Wiehernd wirft der
Hengst den Kopf zurück und nochmal so groß wachst der
Kirchenpfleger aus dem alten Küraßsattel (einem Beute
stuck von anno Siewazg) raus vor grechtsamen Stolz
und weil er halt überall so viel Gschau kriegt.
Die Glocken heben zu läuten an und aus der
Kirche trägt in feierlicher Prozession der Geistliche chen
Kreuzpartikel. Die Musik schweigt. Mit einem Ruck
an der Trense halten alle Rösser an. Der Pfarrherr
spricht die Benediktion und segnet die Pferde.
Ein schneidiger Marsch setzt alsdann wieder ein
und weiter geht der Zug ums Dörfer!. Sechsundachtzig
Rösser ist ein schöner Trieb und daß auf der Haberleitn
dem Keilerbauern fein alter Stutz vor einem welken
Rußblattl gescheut und den Mitterknecht in den Stra
ßengraben hineingefeuert hat, gehört weiters net zur
Sach.
„Wwumm wwummm", krachen die Böller
und am Kirchenbergerl stehen die Bauern und mustern
eahnane Roß. Auch von der Nachbarschaft sind viele