— 11 — müssen. Die Dachshaut kommt aus der Truhen und wird in die Sonn breit't. Vernickeltes Zaumzeug Trensen. Kandaren, Messinge Schnallen und Schließest fast andächtig haucht der Bauer über das Gc- blitz, wischt es mit dem Aermel vom Sonntagsjanka wieder blank und tragt alles mitsammen auf den Hof. „Sauba hast die Rössa gstellt", lobt er den Knecht und schiebt ihm ein Biergeld als Ertrabelobigung ins Leibltaschl. Dann geht das Angschirrn und Aufmaschtn weiter und dauert gar leicht den ganzen Vormittag. — mdada, Mdada. . .!" — „Ietzat kemmas". schrei» die Bubn und Dirndln und aus dem Wirtshof rucken paarweis die Reiter mit „mdada, mdada", der der Musik, an der Spitze. Gleich hinterdrein kommt der Kirchenpfleger mit der Martinistandarten auf einem scharfen Schimmelhengsten. Sein Zaumzeug! ist eine wahre Pracht! Ein Muschlhäusl am andern ist auf das rote Züglleder genäht. Am Stirnband blitzt gar ein roter Stein, am Brustream eine funkelnde Silber- schnalln, am Kehlream hangt der Messinge Zierstriegl und der seidige Staubfetzn dabei. Wiehernd wirft der Hengst den Kopf zurück und nochmal so groß wachst der Kirchenpfleger aus dem alten Küraßsattel (einem Beute stuck von anno Siewazg) raus vor grechtsamen Stolz und weil er halt überall so viel Gschau kriegt. Die Glocken heben zu läuten an und aus der Kirche trägt in feierlicher Prozession der Geistliche chen Kreuzpartikel. Die Musik schweigt. Mit einem Ruck an der Trense halten alle Rösser an. Der Pfarrherr spricht die Benediktion und segnet die Pferde. Ein schneidiger Marsch setzt alsdann wieder ein und weiter geht der Zug ums Dörfer!. Sechsundachtzig Rösser ist ein schöner Trieb und daß auf der Haberleitn dem Keilerbauern fein alter Stutz vor einem welken Rußblattl gescheut und den Mitterknecht in den Stra ßengraben hineingefeuert hat, gehört weiters net zur Sach. „Wwumm wwummm", krachen die Böller und am Kirchenbergerl stehen die Bauern und mustern eahnane Roß. Auch von der Nachbarschaft sind viele