— 9 — wollte. Bei Pfunzen stieß ober das Schiff auf einen Felsen, so daß 49 Personen ertrinken mußten. Der in unsern Blättern schon bekannte Leibschiffmeister Caldera bringt 1771 in einem Berichte als Waf- serfahrtinspektvr dies als Beispiel der schlechten Fahr rinne, verlegt aber das Unglück ins Fahr 1765, gibt sogar an die 70 Tote an und läßt einen Wurzelstock das Unglück verursachen. Zahlreicher als die Fälle verunglückter Schiffe mit Wallfahrern find natürlich die, in denen Berufsschiffer auf ihren Flüssen in Gefahren für ihr Leben oder ihre Güter sich an einen Marianischen oder anderen Wall fahrtsort verlobten. Wer die Votivbilder an solchen aufmerksam betrachtet oder die gedruckten Mirakel- bücher solcher durchblättert, beispielsweise den gen. Frsing-Scheitterberger oder das vom Kirchwald hei Nußdorf, wird eine Menge solcher Berichte finden. Ziemlich unbekannt dürfte aber sein, daß am Schlüsse des Dreißigjährigen Krieges, als die Schweden die Innlinie bedrohten, das Gnadenbild von Altötting zum Metropoliten nach Salzburg geflüchtet wurde, wo es auf dem Hochaltar der Franziskanerkirche hohe Verehrung genoß. Den Heimweg machte auch das Gnadenbild selbst auf dem Wasser. Dabei wird aus drücklich erwähnt, daß es gerade bei der Schifferl stadt Laufen „am Furüberfahren mit einer herzlich- schönen Music empfangen" worden sei. Kurz vorher im Mai, als die kurfürstliche Familie auf dem Inn von "Wasserburg nach Braunau flüchtete, scheiterte an der Mühldorfer Brücke das Küchenschiff, wodurch von 40 Personen acht ertranken und auch viel Sil bergeschirr (nach dem man noch wiederholt nach Mo naten suchte) vom Strome verschlungen ward. Die Ueberlebenden haben auch „ein herrlich schöne ge mahlte Tafel, warauff der gantze Verlauf beschrieben und aller Namen, die bei dem Leben erhalten worden, begriffen waren", nach Altötting gestiftet.