- 7 — deren Gewerbe, welche in der sogenannten „Hammerl zunft" zusammengeworfen waren, trieben bei ihren Zu sammenkünften nur Spott mit dem, ivas einst der Zunft heilig war. Am 6. Febr. 1868 brachte das Gesetz ungezügelte Gewerbefreiheit, die sofort wieder zu korporativem Zu sammenschluß zwang in der Form einer „Gesamt- Innung der selbständigen Handwerker zu Isen und Umgebung" — sie war ein totgeborenes Kind. Erst das vom Zentrum mühsam erstrittene Handwerkerschutz gesetz von 1897 brachte der Innungsbewegung eine gedeihliche Förderung und seitdem verstand man auch wieder mehr die alten Grundsätze, durch welche die Zünfte des Mittelalters für alle Zeiten Mustergültiges schufen: zielbewußte Tätigkeit, Qualitätsarbeit, nicht zuletzt aber auch christliche Einigkeit und Opferwilligkeit. Verunglückte Wallfahrerschiffe. <Bon Dr. Mitterwieser, Staatsoberarchivar, München. Der Inn hatte vor Einführung der Eisenbahnen eine von Vielen vergessene Bedeutung als Wasser straße. Doch nicht bloß Frachten gingen diese Ber kehrsstraße flußauf und flußab, das ganze Jahr hin durch, mit Ausnahme der kalten Jahreszeit und der ganz kurzen Tage. Auch der Personenverkehr war namentlich abwärts kein geringer. Nicht weit von diesem Flusse war der berühmte Wallfahrtsort Alt öl t i n g; ganz an der Mündung nahm Maria Hilf ob Passau seit dem 30 jährigen Kriege eine ähnliche Stellung ein,- andere, heute unbekannte Wallfahrts orte, waren mit alten Klöstern am Flusse verbunden. Die meisten Pilger zu diesen Gnadenorten mußten zwar naturgemäß den Landweg benutzen, aber von den Orten innaufwärts bis nach Tirol hinein taten sich doch manchmal ganze Gemeinden und Gegenden zusammen, um zu Schiffe eine solche Wallfahrt zu un ternehmen. Daß es bei dem stetig sich verändernden Beete des ungestümen Bergsohnes, der Unvollkommen-