Das Zunftwesen des Marktes Isen. Von Pfarrer Ludwig Heil maier, Zolling. Es ist Keine leichte Sache, ohtie alle Vor arbeiten das Zunftwesen eines'Ortes darzustellen. In Isen wurden wie anderwärts im letzten Jahrhundert durch Unverstand der Inhalt ganzer Zunftladen ver nichtet. Aus den Literalien der Staatsarchive Mün- chen unb Landshut sowie aus Fundstücken in Isen selbst gelang es mir immerhin, ein ungefähr abgerun detes Bild zu gewinnen. Dieses Bild zeigt uns frei lich nur eine Nachblüte des 17. und 18. Jahrhunderts, die Zunftgeschichte reicht zurück in das 15. Jahrhundert, da Isen durch den Kaiser 1434 der tägliche Markt gemährt wurde, und hinein in das 14. Jahrhundert mit seinem großen wirtschaftlichen Aufschwung, da 1305 sogar ein eigenes Isener Getreidemaß beurkundet ist. Der Schwedenkrieg, in welchem Isen zweimal in Asche sank, schlug unheilbare Wunden: am 11. Mai 1638 brannte die Märktgerjchtsschreiberei nieder. Mehrere Zünfte büßten ihre Briese und Rechnungen ein, ja selbst ihre Selbständigkeit. Was sich aus dem 16. Jahr hundert fand, sind lediglich die Zunftartikel der Schuster von 1571 (Original) und der Schneider von 1598 (Kopie). Nach dem Schwedenkrieg erholten sich die Zünfte Isens wieder etwas, es galt wieder das stolze Wort: „Wer ein Meister im Handwerksampt ist, deß Ere ist ebenbürtig den höchsten Eren, die von Menschen vergeben werden." Im 18. Jahrhundert macht sich allmählich! der Verfall bemerkbar in der ängstlichen Be vorzugung der Meistersöhüe, dem gegenseitigen Ins- Handwerk-pfuschen und der wachsenden Abhängigkeit vom Pfleger in Burgrain, so daß immer offener in den Zunftherbergen trotz der tzandswerksstrafen Worte