— 16 meinsamer Mark zu erklären sind. Bekanntlich wird diese Theorie ohnehin von Dopsch bestritten. Nach Riezler können die ing-Namen sowohl Sippensiedlungen als auch Hosstedlun- gen bezeichnen und Schiffmann vertritt neuerdings den Stand punkt, daß beide Fälle vorkommen. ' I. W. Berchtesgaden. Die Fürstpropster der Negulierten Chorherren (1102-1803). Herausgegeben von Franz Martin 1923. Verlag Dr. Benno Frlser, Augsburg. (Aus „Germania sacra“ Serie B: Germania sacra regulans). Der großzügige Plan einer „Germania saera", einer Ge samtgeschichte der ehemaligen deutschen Fürstbistümer, Abteien und Klöster, der schon im 18. Jahrhundert auftauchte, aber nicht zustandekam, wird nunmehr in Angriff genommen von Julius Baum und Dr. Michael Hartig.' Nachdem der eine der beiden Herausgeber, der Münchner Erzbischöfl. Archivar Prälat Dr. Hartig das Sammelwerk mit dem Venediktiner- Reichsstift St. Ulrich und Asra in Augsburg eröffnet hat, erscheint als erstes der Augustinerchorherrenstifte die Fürst propstei Berchtesgaden, bearbeitet von dem Regierungsrat am Regierungsarchiv in Salzburg Dr. Martin. In dem reich illustrierten Buch ersteht Berchtesgaden nicht nur als Fürst- propstei, sondern auch als Kunststätte ersten Ranges. In klarer, sicherer Darstellung werden wir eingeführt in die wechsel volle Geschichte des Stiftes, dessen Chorherren alle aus ritter- bttrtigen Geschlechtern entstammen mußten. Zeiten des Aufstiegs und strenger Klosterzucht, aber auch solche des wirtschaftlichen Niedergangs und des Verfalls des klösterlichen Lebens ziehen an rms vorüber. Zwei Nachbarmächte, Salzburg und Bayern, sehen wir um den Einfluß in der Fürstpropstei ringen, wodurch das Stift in manche Streitigkeiten verwickelt wurde! Im zweiten Teil der Arbeit wird eingehend die Bau- und Kunstgeschichte gewürdigt, die dann in '93 prächtigen Abbildungen lebendig vor Augen tritt. Wertvoll ist auch das reichhaltige und genaue Verzeichnis der Quellen und Literatur über Kirche, Stift und Land Berchtesgaden. Für uns hat die Geschichte des Stiftes ein besonderes'Interesse wegen dessen Beziehungen zum alten Jsengau, auf die wir später noch zurückkommen werden. I. W.