I 19 lieber gleich sterben, als unter so einer Qual, der sie ohnehin erliegen müsse, länger leben," — denn sie nannte dies eine „Qual", daß sie gar keinen Willen über ihren Körper hatte. Die Excretionen waren normal, von der Regel trat bis zur Stunde noch kerne Spur ein, der Puls war sehr träge, voll und härtlich anzufühlen und während des starken Anfalles hüpferrd und zugleich aussetzend. Um gegen die nachhaltigen Folgen des Schreckens ein zuwirken, und da ich im vorliegenden Falle jedenfalls eine Irritation der Nerven des Rückenmarkes und per Consensmn auch jener des Ganglienshstems vermuthen mußte, so ordnete ich sehr gut ausgewundene möglichst kalte Umschläge über den Unterleib und die ganze Rückensäule arr, die so oft gewechselt werden mußten, als sie warm wurden, und ließ selbe durch Binden befestigen. Schon nach wenigen Stunden haben sich die Anfälle in ihrer Vehemenz in etwas gelegt, ich wiederholte die Umschläge wie oben und ließ ihr kalte Begießungen viermal im Tage mittelst 4 Kannen kalten Wassers machen. Nach dem Fortgebrauche des eben jetzt Angeordneten sah man deutlich von Tag zu Tag die Anfälle abnehmen, die am 12. Tage der Dauer der Krankheit in so weit abgenommen hatten, daß ich am 13. Tage der Krankheit zu Vollbädern schreiten konnte, deren im Anfange täglich Eins durch 5 Min. bei 16 Gr. Temp. genommen wurde und bei denen später bis auf 10 Minuten in der Zeit gestiegen und mit der Tempe ratur bis auf 12 Gr. R. gesunken wurde, da deren dann am 24. Tage der Krankheit ob der Hartnäckigkeit der Bewe gungen in den Extremitäten zwei Vollbäder genommen werden mußten, wobei ich die Begießungen bis auf 8 Kannen Wasser steigen ließ; und da alle Funktionen bei der Kranken schon normal waren und der ganze Krankheitszustand nach 36 Tagen der Andauer blos auf zeitweilig unwillkürlichen Bewe gungen der rechten Hand und desselben Fußes beruhte, ließ ich die Vollbäder durch eine Viertelstunde in der Temperatur von 6 Gr. R. mit steten Frottirungen des ganzen Körpers jetzt wie früher nehmen, und darauf vom selben Wasser die Kranke über das Rückgrad und die vordern Extremitäten be gießen, auch durch die ganze Dauer der Badezeit diese Be gießungen fortsetzen. Nach einem Verlauf von 48 Tagen, vom Beginne der Krankheit an gerechnet, sind alle Krankheitserscheinüngen ver schwunden, und Heute, als ich das schreibe, ist es die 12. Woche, nachdem ich die Kranke verlassen, und dieselbe befindet sich vollauf gesund, kräftiger wie früher, und hatte sich des normalen Eintritts der Regeln vor 6 Tagen zu erfreuen. A Bitte an alle Wasscesrcmide! Wir geben im Nachstehenden eine vorläufige Uebersicht der nach früheren Angaben, und nach weiteren uns bis jetzt gewordenen freundlichen Mittheilungen, in Deutschland und der Schweiz bestehenden Wasserheilanstalten. Jedenfalls haben sich aber manche Verhältnisse in und bei den von den früheren Angaben in Wasserschriften als bestehend bezeichneten Anstalten geändert; denn entweder sind manche solche Anstalten der frühern Benennung ganz eingegangen, oder haben den Besitzer und resp. den Arzt gewechselt. Andrerseits sind auch seitdem neue Anstalten entstanden, von denen aus wir bisher noch keine Zuschrift erhielten, so daß unser nachstehendes Verzeich niß ohne Zweifel noch ein sehr unvollständiges ist. Wir er suchen daher alle Wasserfreunde, denen es mit uns um die allgemein wünschenswerthe Berichtigung dieser Uebersicht zu thun ist, uns diejenigen Notizen, welche sie Betreffs der einen oder andern Wasserheilanstalt hierunter vermissen und welche sie doch geben können, gütiger Weise ehebaldigst zugehen zu lassen und werden wir dann in einiger Zeit ein anderweites verbessertes Verzeichniß veröffentlichen. Die Redaction. Alphabetische Benennung der uns bis jetzt bekannt gewo- denen Wasserheilanstalten Deutschlands und der Schweiz.^) A.lbisbrunn a. d. Albis i.Danton Zürich, Arzt Dr. Brunner. A l ex andersbad b. Wunsiedel i. Fichtelgeb., Arzt Dr. Pfeifer. Alexisbad b. Harzgerode i. Harz, Arzt Medic.-R. Dr. Richter. Altheide b. Glatz in Schlesien. ? ? *) Anmerkung. Die Besitzer und resp. Aerzte dev mit *) be zeichneten Anstalten hatten bis jetzt die Güte, sich brieflich mit uns in Verbindung zu setzen. Von den übrigen dürfen wir es wohl noch er warten ? Berlin, Commandantenstraße, Arzt Dr. Fränkel. Blankenburg b. Rudolstadt. ? ? Breslau, Kohlenstraße, Arzt Dr. Pinoff. Brestenberg*) a. Hallwyler See i. d. Schweiz, Arzt Dr. Erismann. Brühl*) zwischen Cöln und Bonn a. Rhein, Arzt Dr. Sack. Brunnthal bei München, Arzt Dr. Beckers. Buchenthal*) bei Uzwyl im Canton St.' Gallen (Schweiz), Arzt Dr. Freuler-Ring. Centnerbrunn bei Neurode in Schlesien, Arzt Dr. Roser. Debno bei Neustadt a. d. Warthe. ? ? Di anen bad im engl. Garten bei München. ? ? Eckersberg bei Stettin, Arzt I. Vick. Elgersburg*) b. Ilmenau (Erfurt), Arzt Dr. Piutti. .Engelberg im Berner Oberland i. d. Schweiz. ? ? Eckrasch bei Düsseldorf. ? ? Feldberg*) bei Neustrelitz in Mecklenburg, Arzt A. Erfurth. Felsenegg auf d. Zugerberg bei Zug i. d. Schweiz. ? ? Geltschberg*) bei Leitmeritz in Böhmen, Arzt Dr. Mayer. G leisweiler i d. Rheinpfalz b. Landau, Arzt Dr. Schneider. Görbersdorf b. Warmbrunn in Schlesien. ? ? Godesberg*) b. Bonn am Rhein, Arzt W. Krewel. Gräfenberg bei Freiwaldau in österr. Schlesien, Arzt Dr. Schindler. (Gestiftet von Vincenz Prießmtz, dem Urheber der jetzigen Wasserheilkunde.) Herren alb bei Wildbad in Württemberg, Schwarzwald. ? ? Heyden am Bodensee, Canton Appenzell. ? ? Hohenstein bei Chemnitz in Sachsen. ? ? Horn bei Rorschach am Bodensee. ? ? Hub*) im Großherzogth. Baden, Arzt Dr/ Weiß. Ilmenau b. Erfurt, Aerzte Medic.-R Dr. Fitzler, Dr. Zog- baum, Dr. Baumbach. Johannisbad b. Trautenau i. Riesengebirge, östr.Seite. ? ?