Die Vergeltung. Von S. Heim. Nachdruck verboten. W arum so niedergeschlagen, Frau „Ist schon gut, Frau Nachbarin. Ver— —Nachbarin?“ raten Sie mich aber nicht beim Amt, daß „aAch Gott! Das Steueramt will mir ich Ihnen das Geld gegeben, sonst muß meine Kuh pfänden, weil ich die fällige ich meine Gefälligkeit durch eine Steuer— Steuer nicht bezahlt habe. Es ging aber erhöhung büßen. Sie wissen ja, wie fix beim besten Willen nicht““ da das Amt arbeitet ...!“ „„Wie hoch ist Ihre Steuerschuld, Frau „Ich verstehe, Herr Nachbar, ich ver— Nachbarin?“ stehe ...“ IJ „Nur z3wanzig Schilling. Für das Amt eine Kleinigkeit, für mich aber eine un— erschwingliche Summe.“8 „Wegen zwanzig Schilling soll Jhre Kuh nicht gepfändet werden. Hier haben Sie einen Hundertschillingschein. Gehen Sie sogleich aufs Amt und bezahlen Sie da— mit Ihre Schuldigkeit. Den Vest, den Sie auf den Schein herausbekommen, bringen Sie mir in den „Schwanen“, wo ich Sie erwarte.“ „Tausend Dank, Herr Nachbar, tausend Dank! Gott vergelte Ihnen Ihre Güte! Jetzt bleibt mir doch meine Kuh wieder!“ Nach einem halben Stündchen zählt die hochbeglückte Nachbarin ihrem Wohl— täter in „Schwanen“ die 80 Schilling auf den Tisch, die sie bei dem Amt herausbe— kommen. J „Sehen Sie,“ meint der edle Spender „meine Hilfe in Ihrer Not hat drei glücklich gemacht: Sie, weil Ihnen die Kuh verbleibt, das Amt, weil es seine Steuer bekommen hat, und mich, weil ich den falschen Hundertschilling losge— hracht habe. Prosi, Frau Vachbarin! Darauf trinken wir noch ein Schöpplein.“ Der günstige Moment. Jeder Bürger ist ein Stüukke Pack sie bei den „Wahlen“ aus, Von der großen Republik. Freund, und lasse sie erschallen, Und besitzt daheim, am Herd,. Denn sie gilt nur — bei den Wahlen Er auch keinen großen Wert.— Einen kurzen Augenblickh.. Darf er bei den „Wahlen“ dann zeigen, Dann sinkst wieder du in's alte, Daß ihm doch ein Wert zu eigen. Inhaltsleer und trostlos kalte Hast du d'rum ka Stimm' zu Haus, Nichts — der Existenz zurück! E. M Nachtfröste vorher ist fir den Landwirt von höchster Wich— tigkeit und macht durchaus keine Schwie— rigkeiten. Man hat nämlich herausgefun— den, daß der niedrigste Temperaturgrad der nächstfolgenden Nacht stets4 Grad Celsius tiefer, ist, als das feuchte Ther— mometer am Nachmittag zeigt. Das feuchte Thermometer stellt man sich auf folgende Weise her: Die gläserne Kugel eines Cel— sius-Thermometers umlegt man mit einem rundgeschnittenen Stückchen dünner, alter Leinwand von der Größe eines Talers, bindet das Zeug über der Kugel mit einem Zwirnfaden und schlingt um die Kugel über der Leinwand acht bis zehn Baumwollfäden noch übereinander, deren bestimmen zu können, Enden (nach unten herabhängend) in ein Gefäß mit Wasser reichen. Hierauf hringt man das Thermometer an einen zugfreien, von der Sonne nicht beschienenen Ort, am besten in einen Bretterkasten mit durch— brochener Vorderseite (Drahtgeflecht). — Sinkt die Temperatur vor nachmittags 4. Uhr unter plus. 4 Grad, so ist wäh— rend der Nacht mit durchschnittlicher Gewiß⸗ heit Frost zu erwarten. Diese Voraus— hestimmungen sind wegen, ihrer Zuverläs⸗ sigkeit für alle Gartenbesitzer und Land— wirte von größter Wichtigkeit, zumal man bereits von nachmittags 1 Uhr an nach den gemachten Erfahrungen den Nacht— frost vorher wissen kann. 4 —8 “ F