zweifellos die richtigen Diebe. Fahren Sie mit Herrn Staggel nach Rehberg, viel⸗ leicht erfahren Sie dort etwas und können so die Spur der Gauner aufnehmen. Zu—⸗ erst würde ich noch beim Hirschenwirt in Oberegg anfragen; möglich, daß er sich der beiden Männer erinnert.“ So fuhr also Hannes mit dem Gendar— peg auf Kronenwirts Fuhrwerk seiner Kuh nach. Der Hirschenwirt in Oberegg wußte aur, daß Hannes als einer der letzten Gäste seine Wirtschaft verlassen hatte und vor dem Hause nur eine Kuh stand. An zwei Männer, die auch eine Kuh bei sich hatten, konnte er sich nicht erinnern. Die Vermutung des Richters war also nicht ganz richtig gewesen. Nicht Hannes hatte in seinem Dusel die falsche Kuh mit— zenommen, sondern die Gauner hatten im Schutze der Dunkelheit die vor dem „Hir— schen“ angebundene Kuh des Hannes mit— aufen lassen und an deren Stelle die von hnen in Greinbach gestohlene gebunden. zIhr Plan war auch tadellos geglückt, die Behörde auf eine falsche Spur gelenkt; ein harmloser Bürger wurde als Dieb einge— angen, die richtigen Diebe aber entkamen mit ihrer Beute. Die Nachforschungen in Rehberg blie— ben leider ganz erfolglos, denn kein Mensch m Dorfe hatte etwas von den Dieben gesehen. Da es mittlerweile schon wieder zu dämmern begann, blieb Hannes nichts inderes übrig, als endlich den Heimweg ainzutreten. Mit schlechtem Gewissen und schwerem Herzen. Ohne Kuh und ohne Held. Es war kein fürstlicher Empfang, den er zu Hause fand. In kaum einer Viertel⸗ stunde wußte Bärbel alles, restlos alles. Dde⸗ und wehmütig gestand der zerknirschte ZSünder Hannes die ganze schreckliche, sau— dumme Geschichte. Baͤrbel war starr, aber nicht lange, dann — doch schließlich gehen solche innereheliche Dinge Dritte nichts an. Für Hannes kamen die sieberen mageren Jahre und schlechte Zeiten. Ganz besonders, als von Vehberg die Kunde eintraf, man hätte im Walde über dem Dorfe die Ueber— reste einer dort geschlachteten Kuh gefun— den. Daß diese Ueberreste von der dem Staggelhoferbauern gehörenden alten Brau— nen stammten, das war beinahe mit Sicher— heit anzunehmen, denn das war auch das letzte, was Bärbel und Hannes von ihrer Kuh erfuhren. Hannes aber blieb jener Warkttag in düsterster Erinnerung, denn er hatte ihm nichts gutes zu verdanken: Spott und Hohn im Dorfe, ja in der ganzen Umgebung, im eigenen Hause aber — die Hölle. V Ein Mann so leicht wie eine Feder. gelegt ist, erfassen sie ihn wie zuvor. Der zu Hebende gibt das Zeichen, indem er einmal in die Hände schlägt. Beim ersten Zeichen beginnen er und die vier Heben— den tief Atem zu holen und wenn die Einatmung beendet ist, die Lungen also mit Luft angefüllt sind, ertönt das zweite Zeichen zum Emporheben. Zu seinem und der anderen Erstaunen geschieht dies mit solcher Leichtigkeit, als ob er eine Feder wäre. Wenn einer von den Vieren seine Sache schlecht macht und nicht zur gleichen Zeit mit den anderen Atem holt, bleibt der Teil des Körpers, den er emporzu— heben hat, ebenso schwer wie zuvor. Eines der bemerkenswertesten unauf— geklärten Experimente, das Gewicht des menschlichen Körpers betreffend, ist das— jenige, durch das ein schwerer Mann mit der größten Leichtigkeit in dem Augenblick emporgehoben wird, in dem seine eigenen dungen und diejenigen der ihn hebenden Personen mit Luft angefüllt sind. Der Schwerste der Gesellschaft legt sich seiner ganzen Länge nach auf einen Tisch. Vier der Anwesenden, einer an jedem Bein, einer an jeder Schulter, versuchen, ihn auf— zurichten und überzeugen sich von der Schwierigkeit, die Last seines Körpers hoch— zuhalten. Sobald er auf den Tisch zurück—