— — —— — — 4 9 7 — — —— —— * * — — —* 8 —— J 8 RRXA 9 8 68 9 —J9 —EB —6 —8 90 — —B V-EM.M 5— F —e 598 —24 * —8 — —5— o 5 Eine heitere Geschichte von Wilhelm Richter. A Nachdruck verboten.) Eine rührend innige, man darf sa— zen ideale Freundschaft verbindet die beiden, den blonden Hansi und den schwar— zen Bauxl. Hansi, bisher der einzige Spröß— ling des Hartmannschen Ehepaares, kann unstreitig als der reizendste und best— derzogene Schlingel des ganzen Städtcheus gelten, während Bauxl — leider von ebenso dunkler Herkunft als Farbe und zänzlich unbestimmbarer Rasse — sich nur durch jugendlich drolligen Uebermut und eifrige aber durchwegs erfolglose Jagd nach seiner eigenen Schwanzspitze einiges Anrecht auf Beachtung erwirbt. Er, zählt ust ebenso viele Monate, als sein junger ßebieter Jahre, nämlich ein und ein Liertel, entwickelt aber dessen ungeachtet eine bedeutend sichere praktische Kennt— nis der Gleichgewichtslehre als Hansi, der 8allerdings seit etlichen Tagen ver— schmäht, zum Zweck seiner Fortbewegung zlle vier Gliedmaßen in Anwendung züu bringen, jedoch bei seiner neu errungenen menschenwürdigen Aufrechterhaltung noch oft genug unfreiwillige Berührungspunkte mit Mutter Erde findte..— Gewöhnlich trägt an solchen „Unfäl— sen“ wohl Freund Bauxl schuld, der an hansi's Justig flatterndem rotem Röck— lein so lange mit unwiderstehlicher Ener— zie zerrt und rüttelt, bis er den Spiel— amergden glücklich wieder zu seinem eige— ten Niveau herabbefördert hat. Hansi. nimmt derartige Uebergriffe Bauxl's selten übel. Nur einmal, als der Hund bei solcher Gelegenheit unver⸗ sehens grob wurde, faßte er seelenruhig nach dessen Ohr und biß ebenfalls kräs— tig hinein. Damit war, die Sache wieder abge⸗ lan und vergessen. Hansi ist überhaupt für Gegenseitigkeit. Wie Baurl auf Tei— ung der Frühstücksemmel und der „Vis— koten“ besteht, nimmt auch er keinen Au— stand, sich gelegentlich einige Bröcklein aus der Futterschüssel des anderen zu fi— schen, wobei er sich nicht selten platt auf den Bauch legt, um des Freundes Freßweise möglichst naturgetreu kopieren zu können. Ihre Sympathien und Antipathien haben die beiden gemeinsam. Sie hän— zen mit Zärtlichkeit an Tante Lori, der zübschen, allzeit spielbereiten jungen Tante mit den goldbraunen Augen und dem fröh— lichen Lachen, das freilich seit kurzem nerkwürdig sellen hörbar wird, und sie derabscheuen mit gründlichem Nachdrüuck den blonden Apotheker Maresch, dem das roße Nachbarhaus gehört und der so lä— herlich besorgt um seinen hellen Anzug st, daß exr jede liebenswürdige Annä— herung mit empörender Entschiedenheit zurückweist. Wenn man noch erwähnt, daß herr Maresch, troßzdem er daheim wahre Riesengläser voll „Gutem“ stehen hat, noch nicht ein einzigesmal auf die an— genehme Idee gekommen ist, Hansi eine Probe, davon zur Bequtachtung vorzule— gen, daß er ferner jedes eingehendere —A— Baurl's für seine glänzenden ackstiefel durch einen heimtückischen Stoß mit dem Absatz quittiert, so dürfte die Abneigung unserer beiden Freunde gegen ihn genügend erklärt sienn. 1 Es ist heute ein, schöner, heißer Sommernachmittag. Hansi hat sein Schläfchen hinter sich und soll nun ange— zogen werden, welcher Vorgang jederzeit zinen unnatürlichen Aufwand an Geduld on Nanni, dem kleinen blassen Kinder— nädchen, erfordert. Die Laune des jun— gen Herrn wird dabei nämlich von Mi— nute zu Minute kritischer, bei jedem teuen Armloch, durch das seine dicken Fäustchen t rhen 7— erhebt, er ein lungenkräftiges Zetergeschrei, das die Zahl der Armlöcher, die es zu überwinden gilt, allen Eingeweihten des Hauses bis