m fröhlicher Erinnerung an das verlebte Fest einen Ganzen aufs Spezielle. — No— tabene, ich bin in großer Verzweiflung. Habe ich vielleicht die Handschuhe meiner Tochter, die ich zum Reinigen abgeben sollte, versehentlich in Deinen Ueberrock gesteckt? Wenn ja, schicke sie mir umgehend. Sonst — Gardinenpredigt. Servus“!“! ,, Paulus.“ Hangsamen Schrittes ging der Sani— ütsrat durch das⸗Zimmer und pflanzte gch breitspurig vor seiner Gattin auf. tumm, mit zusammengezogenen Brauen musterte er sie von Kopf bis Füßen. „Was sagen Sie nun, Frau Sanitäts— rat, zu dem, was mir mein Freund, der Konsistorialrat. Paulus, schreibt?“ Damit hielt er seiner aufs äußerste verlegenen Gattin die Postkarte vor das Gesicht. Werzeih mir, Berti — ich war ver⸗ blendet — du bist und bleibst ¶⸗ ⸗ Hm? Was denn? Laß man, gib der keine Mühe, Adelgunde, mir noch einen Ertranamen auszudenken; ich habe genug von heute nacht. Einem Mann wie mir“ — hier warf sich der Sprecher in die Brust — „so etwas zuzutrauen! — Aber schweigen wir darüber.“ Hier seufzte er tiefund schmerzlich auf. „Es ist gesche— hen.“ Die Arme kreuzend, stellte er den einen Fuß vor Lund warf den Kopf in den Nacken. Er fühlte, jetzt hatte er das Heft in der Sand. Von dieser Stunde ing aAlles ab um sich die Aulortaͤt im Hause zu sichern. Dröhnend aipfelte sein— Rede in den gebieterischen Schlüßworten Aber vron nun an geschieht in meinem Hause,/ was ich wünsche, will und sage! Verstanden? Punktum! Dixi“ —— Auf seine entlassende Haudbewegung fuhr die Sanitaͤlsratin, angstvoll mit dem Kopfe nickend, zur Tür hinaus, während er, noch immer in seiner Triumphator- und Sie— gerpose, ihr befriedigt nachschaute.. Wann jchritt er pergnugt schmunzelnd, mit machtvollen Schritten so daß die Fen⸗ sler leise zitterten, und, sich die Hande rei— bend, um den Tisch. Ja, ja, das hieß ein— ee nn Dieg In der dansen Vintergest —ießt Die siegreichen Ueberlegungen und Zu⸗ kunftspläne des Sanitätsrates wurden plötz- lich jah dadurch unterbrochen daß mit einem hestigen Ruck die Zimmertür aufgerissen wurde Stirnrunzelnd wandte er sich um eine neue Auseinanderseßzung mit seiner Gat— in exwortend — da hing auch schon, zit— ternd und bitterlich weinend, sein Töch- terchen an seinem Halse „Nein, Väterchen, das kaunst, du mir nicht antun!“ Ein neues Schluchzen er⸗ schütterte ihre Gestalsl t chrocken schlang er den Arm um sie. „So sprich doch deutlich! Was ist denn nur, Fritzchen? ẽ lich unglücklich — 2* — ———— Warum denn nur, um des Himmels willen, Kindr.r eeẽee — Ein erneutes Schluchzen antwortete „Kreuzhimmelbombenelement, Mädel, was ist los? Nu man raus mit den tief⸗ sten Tnen s Ach, Vätexrchen, Kandidat Herder ist drüben im Salon — und ich habe — durch die offenstehende Tür gehört — daß — Mama ihn abgewiesen hat. Was, Bombenelement, deine Mutter hat, ohne mich noch einmal zu fragen,“ den Kandidaten abgewiesen Die Zornesadern schwollen dem Sa— nitätsrat an. Das war ja wieder ein of fenkundiger Eingriff in seine Rechte. Daß er vorhin seiner Frau gegenüber von die⸗ ser Heirat nichts hatte wissen wollen, daran dachte ex in seinem Zorne nicht mehr. Laß mal das Heulen sein, Mädel! Dein Vater ist auch noch da.“ Damit chte er fich uus den Armen feiner Toch ter los und schritt gravitätisch nach der Tür und hinüber in den-Salon, wo sich eben Kandidat Herder, Abschied nehmend, vor der Sanitätsrätin verbeugte. Als er eintrat, erbleichte der junge, und, wie das der Sanitätsrat heute zum erstenmal mit einer gewis sen Genugtuung bemerkte, auch hübsche Manun. Ich wollte mich verabschieden, Hexr Santtaͤtsrat, sprach er leise; „denn ich habe soeben aus dem Munde Ihrer Frau Ge— dhlin zehört daß ich retne voff ne dir Donde Vorer Todhterh machen arf. — ⸗ Woso, woso, junger Mann? Meine Frau hat Ihnen gesagt dJa, warum sragen Sie nicht gleich bei mir gu Setzen Sie sich! In meinem Hause gilt nur ein Wille, das ist der meine““ Ein Blick traf bei diesen Worten die Sanitätsrätin, die ⏑ aß und sich kaum zu atmen getraute. Sie gefallen mir, meine Tochter liebt Sie, Sie sollen bas Mädel haben Adelgunde, laß mich mit oͤnserem zukünftigen Schwiegersohn allein.“