In leisem Uebergang glitten Krauses Fin— er über die Saiten. Und dann ertönte s hell von seinen Lippenn „Von allen den Mädchen. so blink und so blank. gefällt mir am besten die Lore.“ — — — Keiner hatte acht gehabt auf unsere ZQuartierwirtin. Als aber der letzte Ton des Liedes verklun⸗ zen war, war Ma⸗ demoiselle plötzlich wie ein Schatten zur Treppe geglit⸗ len, die ins Haus hineinführte. „Gute Nacht, Mon—⸗ jeurs!“ rief es eise zu uns her— über. Wie heimli⸗ hes Schluchzen hatte es aus die— sem „Gute Nacht“ heraus geklungen, wie mühsam ver— haltene Tränen. — Nur mir war das vdielleicht aufgefal⸗ len, die anderen hatten wohl nicht darauf. geachtet. Aber Mademoisel⸗ les plötzlicher Auf⸗ bruch hatte uns, ge⸗ mahnt, daß es spät war. Unsere Bowle zing auf die Neige, es mochte nicht weit entfernt von Mit⸗ ah san Der Muttersohn nahm die Laute „Gute Nacht, Ka— neraden! Ein ieder suchte seine Kemena⸗ e auf. Wer weiß, wie lange noch und dir vertauschen sie wieder mit dem harten Lager im Schüßengraben.“ , BMultersohn stieg zum Fenster hinein. Er hatte seine Lagerstalt im Parterre. Der Kamerad, dessen Geburtstag wir gefeiert hatten, wohnte in der Nachbarschaft. Ich stieg die Treppe hinauf, um mein Zimmer aufzusuchen. Es lag im oberen Siodwerk des kleinen Landhauses nach dem Farsen heraus Als ich den Korridor hin— Antertappie, leise, um Mademoiselle nicht zu wecken, sah ich aus ihrem khleinen Wohn⸗ zimmer einen schmalen, Lichtstreifen durch einen Türspalt fallen. Dieses kleine Wohn— immer schien ihr Allerheiligstes zu sein. Es lag neben meinem Schlafzimmer und sie hielt es immer sorgfältig verschlossen. vas umn so auffallender war, als sämtliche anderen Räume des Hauses uns gastfrei zur Verfügung standen. Der Mond warf sein helles Licht zu, meinen Fenstern hinein und die leise sich bewe— genden Bäume im GHarten malten ge— Ppensterhaft hu—⸗ schende Schatten an die Wand. Düfte— schwer atmete die Sommernacht. Ich zun det⸗ kein Licht an und war eben im Be— griff einzuschlafen als ein leises Wei— nen an mein Ohr drang. Ich setzte mich im Bett auf und lauschte. Kein Zweifel. Das Wei— nen dam aus dem Zimmer nebengan. Zetzt — ein Kasten wurde drüben auf⸗ gezogen, wie leilses Stöhnen klang's. EGSollte Made⸗ moiselle ein Unfal zugestohen sein? Ich fuhr in meine Kleider. Villeich war Hilfe nötig Ihr ploötzlicher Auf⸗ bruch vorhin fiel mir ein, ihre ver—⸗ änderte Stimme. Vielleicht lag sie drü⸗ ben, konnte sich nicht erheben. — Aller⸗ hand Schreckbüver malte ich mir agus. War fie doch allein, alle andern im Haulse zut Ruhe gegangen. Ich trat hinaus auf den Korridor und sauschte. Dann klopfte ich rasch ent— schlossen leise an Mademoiselles Tür· Ein leiser Aufschrei drinnen, Daonn fragte Mademoiselles Stimme seltsam rauh und heiser: Wer ist draußen?“ — Ich bin es Mademoiselle Fleurons! Ilt Ihnen WMademoiselle nahm das Bild und be⸗ trachiete es iangie