oht 3 6 30 —— 3 —* A — 836 39 — D— 9 9 4— * 9 J — J —* de — — —38 4 Skizze von Willy Hacker. 9 9 9 92 Nachdruck verboten. — — — EEAASWB m — B——2——— — —2 2— — y ’w p„—ora—a—,rao o oo ortll9cdororrdrreelll“teceeeeeoeoo]ldldhſtuloe———e lNl?? Es wird nicht allzuviele Menschen ge— ben, deren Leben so frei, und ungehemmt durch große Ereignisse und —S— dahingeflossen wäre, wie das der Renate Sebaid. Ihre Eltern, waren mit Glücks— gütern reich Iegret. lebten aber lieber für ich im freundlichen Heim, als in der gro— hen Welt. Wenige gute Freunde der Fa⸗— milie nur gingen ein und aus. Renyates Jugeng ging dahin wie ein hreiter Strom, der in der Sonne glänzt und dessen Was⸗ ser durch keinen rauhen Wind bewegt wer— den, an dessen Ufern aber duftende Blu— men blühen in buntem Flor. Alles Gute und Schöne kam zu ihr; mit frohen Ge— spielen zusammen schien ihr eine Stunde chöner und reicher als die andere. Grö— zer geworden, gaben ihr die Werke un— eret Dichter und Maler den Inhalt ihrer Seele; sie lebte in ihnen, fühlte sie nach, und in ihr gefestigte sich die Ueberzeugung, die ganze Welt sei Schönheit und Glück. Nur eines blieb ihr fremd, die Liebe. Selt— sam, diese reiche Seele fand niemand, der sie ersehnte, und sie selbst war zu scheu— zu suchen und zu begehren. Aber sie emp— fand dies nicht einmal schmerzlich, sie übertrug die Liebesbedürftigkeit ihres, We— sens auf alles, was um sie wWar. Dann kam ein Tag, der den Himmel ihres Seins mit einem schwarzen Flor verhüllte, daß sie vermeinte, es könne nie wieder Licht in ihr und um sie werden. Vater und Mutter starben, unlöslich ver— bunden, wie sie immer gelebt hatten, gm gleichen Tage an ftückischer Krankheit. Re— nate war allein. And dann kam der große Krieg. Aus allen Häusern rücten sie hingaus, vegleitet pon Tränen und, Wünschen. Da empfand Renate mehr noch als beim Tode der El— tern eine Leere in ihrem Leben. Sie wußte keinen der ihrem Herzen nahe sttand) sie beneidete die andern um das Recht, fich um jemand zu sorgen, ja, um das Recht zum Leide. Millionen — 33 — standen da braußen. Millionen Fäden spannen sich in krampfzerrissenen Nächten zwischen den Helden und denen daheim, unzählbare Ge— hete stiegen zum Himmel empor. Sie nur stand abseits, ihr gehörte keiner von allen. Aber doch — das Schichal meinte es Jut mit jhr. Gerade an ihrem 35. Ge— hurtstage erhielt sie durch Zufall die Adresse zines Feldgrauen. Ein einfacher Mann nur, aber was konnte sich ihr daraus erschlie— hen an Tagen, die Wert gewannen! Auch ein Einsamer, wie man ihr sagte, einer, den die Heimat zu vergessen scheint. Auf ihr Paketchen kam ein Brief, der lie froh nachte. Keines der üblichen Danlschreiben. Helle Freude klang daraus. Nach einem Tage heißer Kämpse kamen die Sendunger aus der Heimat. Zum ersten Male seit Wochen auch etwas für ihn. Und dann beschrieb er, wie er das Päckhen scheu und zärtlich in den Händen hielt und es nicht zu öffrnen wagte, aus Furcht, es könne zicht für ihn bestimmt sein. Briese gin— gen hin und her, die in wenigen Tagen den beiden mehr Kenntnis gaben von ihrem Innern, als dies Jahre des Beisammen⸗ seins vermocht hättten. — Ein geistig hochstehender Mensch, litt er unter dem Grauenhaften, dem Häßli⸗— chen des Krieges mehr als mancher an— dere, das fühlte sie aus seinen Zeilen. Er war kein Schwächling, nein, er tat seine Pflicht wie irgendeiner, aber auch er hatte gleich ihr vie Schöpfung nur als leuch sendes, herrliches Wunder gesehen. Dieses Walen in Schlamm und Blut, dieses maßhz— ose Zerfleischen ühender Leiber stürzte ihit aus blauen Höhen in gähnende Ab— gründe, ließ ihn an der Rnaent des von ihm erfaßten und gefühlten Mensch— eins irre werden. Frohen Sinnes und Ratur, überließ er d dem Grübein. dem Trübsinn. Er litt eelisch. Da fühlte Re— nate eine herrliche Aufgabe wachsen. Das durfte nicht sein, daß er verkümmerte. Selbst von ruhiger, geklärter Heiterkeit des Hemüts, war ihr lautes Fröhlichsein seit Kindheitstagen ferngeblieben. Nun zwong