202 Erwähne ich »och die beide» einfachen baroke» Seiten altäre jGemälde: Das Martyrium des hl. Sebastian; hl. Michael; auf dem Sebastiansaltare eine etwas unbeholfene Schnitzerei: Christus am Marterpfahl) und das Gehäuse für die Glocke neben der Sakristeitür, so ist wohl das Mich- tigste über das freundliche, gut in Stand gehaltene Airch- lein gesagt. 0. Volksglaube. Dem Volksglauben in dieser Gegend boten reiche Nahrung die Verehrung des hl. Veit, die Namen der Grt- fchaft Arottental und der Flur Fürstweg sowie die dichten Wälder des l)öhnhart mit ihren Geheimnissen. Der Tag des hl. Veit Q5 Juni) ist dem Volke fast ebenso wichtig wie der Thomas- oder Zohannestagh. Er wird in unmittelbare Verbindung mit der Sommer-Sonnen wende gebraßt, vielfach gilt er als der längste Tag. Man Man feierte ihn durch Fasten bis zur Mittagzeit und auf den Altar des heiligen pflegte man an diesem Tage junge Hähne und Hennen zu opfern. Mit den „Areben" derselben wurden auf den Altar Areuze gemacht. Die Mädchen er forschten in der St. Veits-Nacht durch Bleigießen ihre Zukunft. Zum Feuer am Sonnenwendtage sammelte man in der Gegend am höhnhart das holz mit dem Spruche: „Der hl. St. Veit dat bittn um a Scheit, dal bittn um a Steur zum Sunawendfeur." Am Aarsamstag fand die Feuerweihe unter der St Veits-Linde außerhalb der Friedhofsmauer statt. Der Drtsname Arottental bedeutet im Munde des Volke das Tal der „Arot'n" (Aröte). Die Aröte ist dem Menschen unheimlich — sie steht ja im Dienste der hexen. Doch soll man einer Aröte nichts zuleide tun. Denn ver wünschte Prinzen oder Prinzessinnen sind in ihre Gestalt gebannt. Ein Fürst suchte seine verwunschene Tochter in den weiten Wäldern des höhnhart, bis ihn der weg auch i) p. Sartori, Sitte und Brauch. II. (;M), S. 25; III. (t9W). S. M und 22» A. Bau mg arten, Aus der volksmäßigen Ueber lieferung der Heimat (22. Jahresbericht des Museums in Linz) S. 27. Programm des Gymnasiums Aremsmunster 1860, S, 26.