— TJeber cfie passendste Aufbewahrung von Aepfeln. Ein Bericht der königL Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu Geisenheim bringt hierüber folgende beachtenswerte Angaben : Da grosse Obstversandtgeschäfte wertvolle Tafelfrüchte in Seidenpapier eingewiokelt aufbewahren und behaupten, dass sich auf diese Weise das Obst viel besser halte, so wurde mit den Früchten des Weissen Winterealvills, der grossen Kasseler Beinette, Esperens Bergamotte, Olivier des Serres mmd St. Oermain Vauquellin ein Versuch derart angestellt, dass je 20 Früchte einer Sorte in Seidenpapier eingewickelt und andere 20 ohne Seiden papier freigelegt wurden. Der Versuch ergab, dass die eingewickelten Früchte eine hellere Farbe hatten, 'fleckenfrei waren und viel weniger Fältchen zeigten, als man dies bei den nicht eingewickelten Früchten beobachten konnte. Es lohnt sich also bei wertvollen Früchten, dieses Verfahren anzuwenden, nur wird man, um nicht etwa die Keimung von Pilzsporen durch das Einwickeln zu begünstigen, damit warten müssen, bis die Früchte einen Teil ihres Wassergehaltes verdunstet haben und die Schale vollständig trocken geworden ist. — lieber Nussbrot versprachen wir auf vielfachen Wunsch Erkundigungen einzuziehen und können jetzt konstatieren, dass alle diejenigen Gesinnungsgenossen, welche dasselbe längere Zeit assen, die besten Erfahrungen gemacht haben. Der herrliche Geschmack des Brotes macht dasselbe gleichzeitig zu einem begehrten Genussmittel und die Bekömmlichkeit des Brotes ist eine grosse. Der Fettgehalt des Nussbrotes (Nussöl) verhütet ein Trockenwerden und er möglicht es, das Brot ohne Butter zu essen. Ganz besonders schön schmeckt das Brot zu Aepfeln oder Birnen gegessen. Das Brot ist nach den vorliegenden Berichten leicht verdaulich und die Herstellung billig. Das Bezept wird von dem Erfinder, Hrn. Kaufmann Dörge in Braunschweig den Gesinnungsgenossen gern mitgeteilt. Zum Kampfe gegen Modegiffce und Modethorheiten. — Neue Künste in der Nahrungsmittelverfälschung. Der begabteste ameri kanische Ingenieur muss an Erfindungsgeist gegen die Vielseitigkeit der Nahrungsmittel Verfälscher zurückstehen. Es ist kaum glaublich, was diese Dunkelmänner in der letzten Zeit wieder ausgeheckt haben. In dem belgischen Bepertorium für Pharmacie wird zunächst einiges darüber berichtet. Ein vor trefflicher Gegenstand heisst „Piperidin“ und wird als Ersatz für Pfeffer ver kauft, zu welchem Zweck er nach seiner Zusammensetzung ausserordentlich befähigt erscheinen muss. Die einzige Aehnlichkeit zwischen beiden Stoffen besteht in ihrer Farbe, sonst ist in dem Surrogat überhaupt kein Pfeffer vor handen. Es enthält vielmehr 70 pCt. Mineralstoffe und 30 pCt. eines aus dem Pflanzenreiche stammenden Stoffes, der den Chemikern noch nicht bekannt ist, aber sie wegen seiner Eigenschaften bedenklich beunruhigt. Sehr zu empfehlen ist ein „Zimmtpulver“, das jetzt liier und da zu kaufen ist und besonders dazu empfohlen wird, um den Geschmack von gekocktem Beis und von Glühwein zu erhöhen. Wer sich solchen Zimmt selbst bereiten will, der mag sich gesagt sein lassen, dass er aus 80 pCt. gestossenem Ziegel und 20 pCt. gefärbtem Holze hergestellt wird, letzteres meist von Schiffswerften entnommen. Den Gimpfel der Kühnheit erreicht vielleicht das sogenannte „Australiana“, das zur Fälschung der für schwache Mägen so oft verschriebenen Fleischpulver dient, es ist ein köstliches, krystallinisches, hellrotes Pulver und besteht aus Borsäure * mit Fuchsin gefärbt. — — — — Zwei Kaffeebuden sind in Kiel vom Verein gegen Missbrauch geistiger Getränke errichtet worden, nachdem seit 1887 in einer Selterbude billiger Kaffee ausgeschenkt wurde. Die Nachfrage wurde mit jedem Jahre grösser. — Die Heilung der Trunksucht wird im kanadischen Staate Manitoba auf sehr originelle Weise versucht und oft erreicht. Die dortige Polizei hat näm lich die trübe Erfahrung gemacht, dass Gefängnisstrafen auf wirklich passionierte