86 unentgeltlich aufgenommen werden; auch die täglichen Frei-Kliniks dienen zur praktischen Ausbildung der Studierenden.' Jeden zweiten Dienstag im Januar, April, Juli und Oktober beginnt ein dreimonatlicher Kursus, wozu Damen und Herren zugelassen werden. Die Kosten betragen: Immatrikulation: Doll. 5.00 = 20 Mark. Karte zu allen Vorlesungen und Kliniks, gütig für einen Kursus Doll. 25.00 = 100 Mark. Graduation und Diplome sind frei. Die Aufnahmebedingungen sind: tadelloser Charakter und gute deutsche Erziehung. Wer letztere nicht durch Schulzeugnisse nachweisen kann, hat eine Aufnahmeprüfung zu bestehen. Wer als Doktor promovieren will, muss mindestens 21 Jahre alt sein und alle Examinas bestanden haben. In Amerika sind Studierende und Aerzte gleichberechtigt und stehen in gleicher Achtung. Die erforderlichen Bücher werden auf Wunsch von der Fakultät empfohlen. Die Kosten für Kost und Logis betragen ungefähr 12—14 Mark wöchentlich, doch kann man sich selbst beköstigen und dadurch bedeutend billiger durchkommen. Wegen Anfragen und Prospekten wende man sich an Frof. Dr. J. Malok, 512 Noble Street, Chicago Ills. U. S. A. oder an den Verfasser dieser Zeilen. — Die Kuhnekur. (Fortsetzung.) Abwehr des Siegl’schen Angriffs. Von Lothar Volkmar, Berlins Genau denselben Schluss macht Herr Siegl. Ihm hat die Kuhnekur nicht geholfen, folg lich sind alle die anderen Berichte derjenigen Personen, denen sie geholfen, Humhug. Mit dem Nachweis der Unwahrheit macht er es sich sehr leicht. Er hebt einfach einige der ihm am unwahrscheinlichsten klingenden Berichte heraus und denunziert sie als Beleidigungen der Denkfähigkeit der Leser. Nun ist es mit der Denkfähigkeit ein ganz eigen Ding. Der Mensch kann sich nur dasjenige als wahr denken, was er als wahr erprobt bat. Was über den Bereich seiner Erfahrungen hinausgeht, verlacht er als Märchen oder verwirft er als Lüge. Ich kenne den Mann, dessen Rumpf zu lang und dessen Beine zu kurz waren und sich allmählich in die rechte Proportion stellten. Es ist niemand anders als Herr Kühne selbst. Da man ihm aber nicht glauben wird, so frage man doch seinen Schneider, Herrn Bley, jetzt Naturarzt in Gera, früher in Leipzig Schneidermeister. Ebenso sind mir mehrere Fälle bekannt, in denen Unfruchtbarkeit durch die Kuhnekur in ihrer Gesamtheit — nicht durch die Reibebäder allein — beseitigt, andere, in denen Fehlgeburten durch dieselbe verhütet worden. Man lese doch unter anderem die Anfrage des Herrn Regierungshaumeisters R. in Nr. 15 von 1890 der Neuen Heilkunst und seinen Dank für die gewordene Belehrung in Nr. 19 von 1891. Dass Geschwülste aller Art, namentlich Drüsengeschwülste, hei Anwendung der Kuhneschen Methode in ihrer Gesamtheit von selbst aufgehen und heilen, ohne Narben zu hinterlassen, habe ich mit meinen eigenen Augen gesehen. Herr Siegl hat offenbar die Behandlung und Heilung' einer solchen Geschwulst nach unserer Methode noch niemals beobachtet, sondern spricht nur von dem Verlaufe bei ganz anderem Verfahren. Das diphtheritiskranke Kind, das S. 268 erwähnt ist, habe ich seihst, wenn ich mich recht entsinne, in Vertretung des Herrn Kühne behandelt. So wird es wohl seine Richtigkeit mit dem Berichte haben. Herr Roser aus Batavia ist auch vom Professor Bäumler in Ireiberg behandelt worden, selbstverständlich vergeblich, und hat sich, wenn ich recht unterrichtet bin, nach seiner Wiederherstellung dem Herrn Professor wieder vorgestellt. Herr Siegl darf sich also auch hei diesem Gelehrten nach dem Fall erkundigen. Warum Herr Professor R. die Anfrage des Herrn Siegl un eröffn et zurückgesandt, weiss ich nicht. Da derselbe schwerlich imstande ist, geschlossene Briefe zu lesen, so muss er wohl andere Gründe gehabt haben, als ihm Herr Siegl anscheinend zuschreibt.