202 läutert alle Ausdrücke aus Gesundheitslehre und Heilkunde. Das Buch ist vorzüglich als Ratgeber und Nachschlagebuch für alle, die sich selbst helfen wollen und des Rates bedürfen. Allerdings ist er oft nur kurz. Klencke steht ganz auf naturheilkundlichem Boden; in aussergewöhnliehen Notfällen jedoch will er ein Arzneimittel (nicht als Heil sondern) als symptomatisches anwenden. Bei Augenkrankheiten will er nebenbei Atropin-Einträufelungen gemacht wissen. Diese und andere kleine Abweichungen von unseren Grundsätzen seien dem sonst ausgezeichneten Buche nicht als Todsünden an gerechnet. Wir empfehlen es sehr, es wird unserer Sache überaus viel nützen. Wunderkuren. Ein Arbeiterroman von Wolfgang Schild. Berlin C., Verlag von Max Breitkreuz. Dieses Buch ist etwas Aehnliches wie die Wilhelm Resselschen Tendenz-Erzäh lungen; es steht auf volksfreundlichem und naturheilkundlichem Boden. Die Darstellung ist einfach, fesselnd und lehrreich. Die Tendenz drängt sich nicht besonders vorlaut heraus. Es sei als Unterhaltungslektüre empfohlen. So kann es nicht weiter gehen! Verlag von Wilhelm Issleib, Berlin. Preis 1 Mark. Eine vernichtende Kritik der wissenschaftlichen Verirrungen auf dem Gebiete der Bakteriologie, Impfung und des Arzneimittelglaubens. Der Verfasser verfügt über ein umfassendes Fachwissen und eine geistreiche Darstellung, Als Agitationsschrift eignet sich das Heft in bester Weise. Vermischtes. Der Ehrenpräsident unseres Deutschen Bundes, Herr Geheimer Kommerzien rat von Zimmermann, hat die Leitung seiner Anstalt aufgegeben. Das „Chemnitzer Tageblatt“ schreibt u. a. darüber: Vor einigen Tagen ist von dem Königl. Ministerium in Dresden die Genehmigung eines neuen Statutes für die Stiftung v. Zimmermann’sche Naturheilanstalt hier einge troffen, nach welchem ausser wie bisher die Oberaufsicht auch die Ernennung des Vor standes der Stiftung v. Zimmermann’sche Naturheilanstalt in die Hände des Rates der Stadt Chemnitz gelegt wird. In nächster Zeit wird der Rat aus Bürgern der Stadt einen Vorstand wählen, welcher jedes Jahr durch eine Wahl seitens des Rates teilweise er neuert werden kann. Die neuen Statuten der Stiftung werden nächstens im „Chemnitzer Tageblatt" veröffentlicht. Der Ehrenbürger unserer Stadt, der Königl. Sächs. Geheime Kommerzienrat Ritter von Zimmermann, welcher in edelmütiger/Weise die Stiftung mit ca. einer Million Mark dotiert und die schönste Naturheilanstalt Deutschlands geschaffen hat, legte den Vorsitz des Vorstandes nieder, um den Bürgern der Stadt Gelegenheit zu geben, die Stiftung selbst zu verwalten. Die tüchtige ärztliche Leitung und die thätige Verwaltung hat es in kurzer Zeit dahin gebracht, dass die Anstalt vollständig besetzt ist. Hierdurch ist nun die Naturheilmethode im Königreich Sachsen offiziell staat lich anerkannt worden. Herr Dr. med. Disque, Leiter der v. Zimmermannschen Naturheilanstalt, unser Mitarbeiter, ist durch Kabinetsordre zum „Königlich Preussischen Stabsarzte" ernannt worden. In Frankfurt a. M. hat Herr Karl Herzogenrath eine Naturheilanstalt gegründet. Aerztlicher Leiter ist unser Mitarbeiter, Herr Dr. med. Schreiber, Kaiserstr. 29. Herr Sanitätsrat Dr. Bilflnger, ebenfalls unser Mitarbeiter, hat in der Nähe von Stuttgart eine Naturheilanstalt eröffnet. Wegen fahrlässiger Tötung zu 6 Monaten Gefängnis bestraft wurde der Ma schinenbauer und Naturheilkundige Kr eher in Chemnitz. Er behandelte eine ent bundene Frau, ohne auf Vorstellungen hin die angewachsene Nachgeburt zu lösen. Die Frau starb. Impfgegner-Sieg, Der Direktor der Bremer Kumyskur-Anstalt, Herr Franz Gold hausen, war verschiedentlich aufgefordert worden, den Nachweis über die erfolgte Wiederimpfung seiner am 27. September 1877 geborenen Tochter Alma zu erbringen. Derselbe weigerte sich, sein Kind impfen zu lassen, weil er die Impfung für schädlich halte und beantragte gerichtliche Entscheidung. Das Bremer Schöffengericht vom 29. Juli spricht ihn, da er bereits zweimal wegen desselben Falles bestraft wurde, frei. Eine Revision des Staatsanwalts an das Hamburger Oberlandesgericht wegen desselben Falles wurde verworfen. — Wieder fängt es an zu tagen. Das Guajotol von Professor Dr. Max Schüller ist nach einem langen Lobhymnus des „Berliner Tageblattes" das neueste Heilmittel gegen die Tuberkulose. Es wird ein geatmet und eingespritzt. — Wenn das so fortgeht, dann wird die Anzahl der Mittel gar bald die Anzahl der Schwindsüchtigen erreicht haben. Und dann hat man eine reiche Auswahl!