Der Naturarzt. Zeitschrift des Deutschen Bundes der Vereine für Gesundheitspflege t arzneilose Zeitweise. Herausgegeben unter Mitwirkung hervorragender naturärztlicher Schriftsteller. Rr. 1 Berlin, Januar 1891. 19. Jahrg. Der ..Naturarzt" erscheint am 10. jeden Monats mindestens einen Bogen stark. Man best llt bei jeder Buchhandlung oder Postanstalt (Postzeitungs-Preisliste No. 4274) für jährlich Mk. 3.—, auch alle Aufträge für den Buchhandel fni Wilhelm I ßleib (Gustav Schuhr) in Berlin SW., Wilhelmstr. 119|120. An diesen sind für die Anzeigen-Beilage zu richten. Die Bundesmitalieder erhalten den ..Naturarzt" frei. Einzelne Personen können Mitglieder des Bundes werden, wenn sie sich beim Vorstande anmelden und mit der Anmeldung den Beitrag von Mk. 3,— für da Ka lenderjahr an die Berliner Naturheilanstalt, Berlin 8., Sebastianftr. 27,28 einsenden. Jahreswende. 1891. "?tch streich den Schlaf vom Auge mir verwundert: ^ Geht denn zur Neige wirklich das Jahrhundert? Das Geisteshelden, Denker, riesengroß. Gebar in seinem heil'gen Mutterschoß? Wo blieb die Freiheit, die sie laut verkündet, In der die Geister alle eng verbündet? Wo blieb das reine, gottgebor'ne Licht? Und wo das Heil, das alter Welt gebricht? Auf hohem Bergesgipfel steh' ich einsam. Ta unten tief zieh'n herdenweis gemeinsam Die Massen, wahnbethört und beutegierig halb — Sie tanzen lüstern um das goldne Kalb. Vernunft und Denken sind im Hirn erstorben, Automaten hat man sich geworben, Der Welt zu künden den Orakelspruch, Den freien Geist zu thun in Bann und Fluch. Ein böser Dämon schreitet durch die Lande, Der Geist der Selbstsucht, lösend alle Bande. Wo einst hellauf Begeisterung geloht, Grinst die Berechnung, nüchtern wie der Tod.