29 Etwas für die Damilien. An die Mädchen. Kommet ihr Mädchen, Hüpfet herbei! Schlaget ein Rädchen, Turnet euch frei! Dehnet die Glieder, Schüttelt den Zwang! Jugendlich wieder Neigung und Drang! Tummelt und jaget Heiß euch das Blut! Wettet und waget, Singet vor Mut! Mädchen ins Freie! Turnet euch froh! Höherer Weihe Fähig ihr so. Laufet und springet Biegsam und leicht, Klettert und ringet, Fallet und steigt! Uebet die Kräfte, Turnet euch stark! Reinheit der Säfte Kräftet das Mark. Leicht der Gedanke Schwebet durchs Hirn, Offen die Schranke, Heller die Stirn; Weiter die Herzen, Stärker der Will', — Großes im Scherzen Pflanzet ihr still. Grabschrift. Hier liegt in sel'ger Ruh' Von Moos bewachsen zu, Die Schnürbrust lang und breit, Das Blankscheit an der Seit. Als Bildnerin bewährt, Von Alt und Jung verehrt, War sie in jedem Land, Wo Kultur Eingang fand. Natur war ungestalt: Sie kam, gab Form und Halt! Die Krummen wurden grad, Gerade schlank wie Draht. Der Ruf von ihrer Kraft Stieg bis zur Leidenschaft, Als Turnen sie verdarb — Sie platzte auf und starb. Zu feiern ihr Gebein Errichten diesen Stein Die Hinterbliebnen zwei, Ohnmacht, Engbrüstelei, Die einsam mit dem Leid Zu folgen sind bereit. E. Wallot. Briefwechsel von und mit Allen. Ab. in Chemnitz. Es scheine ein eigentümliches Verhängnis über den Aposteln der natürlichen Heilweise zu walten — Prießnitz, Schroth, Rausse, Hahn — der Sensenmann kehre sich nicht an die Heilmethoden; dagegen habe er den vielgeschmähten H ahnemann erst im 88. Jahre geholt! Antw. Holla, Sie vergessen den auch über 85 Jahre alt gewordenen Prof. Dertel in Ansbach, der vielleicht noch einige Jahre mehr gelebt hätte, wenn er nicht das Unglück gehabt, auf der Straße zu fallen; dann ist noch ein alter Veteran am Leben, den ich vor einigen Jahren in seinem Wohnorte persönlich kennen gelernt, der Physiatriker F. I. Thiel in Bielitz, der damals schon über 80 Jahre alt und noch ziemlich rüstig war; ferner die beiden Wasserdoktoren K. Munde, jetzt in Görz und I. Schindler in Gräfenberg, die beide in den 70er Jahren stehen und> noch recht munter und rüstig sich befinden, es wahrscheinlich auch auf oder über 80 bringen werden. Leser in W a l d h e i m. Bei Ihrem Mädchen machen Sie bei kommenden warmen Frühlingstagen täglich früh feuchte Ganzpackung mit extra Hals- und Leibumschlag bis zum leichten Schweiße ca. 2—3 St., Fensterflügel offen und geben ihm 1 Obertasse halb Milch halb Wasser, warm, in der 1. Stde. zu trinken, darauf Abreibung mit nassem Betttuch rc.; Naseneinspritzung bloß mit 10° Wasser des Tages mehrmals; vor Schlafengehen kräftige feuchte Abreibung der Füße vom Knie ab, darauf trockne Wollstrümpfe anziehen, feuchte Hals- und Leibumschläge umlegen, welche liegen bleiben bis früh; morgens und abends süße Milch und Schrotbrot, mittags kein Fleisch, sondern vegetarische Kost; täglich 2 mal mindestens 1 Stunde ins Freie, Sonntag nachmittag machen Sie längere Touren mit ihm, bergauf, bergab, bis zur Ermüdung, damit das Kind seinen Skrofelstoff durch Umsatz der Gebilde los wird. Ab. in S t. F l o r i a n. Seit 6 Jahren Vegetarier unter sehr ungünstigen Verhältnissen, sind Sie mit dem Erfolg doch sehr zufrieden und nur eine Frage lasse Sie nicht zur Ruhe kommen, nämlich die S ch r o t b r o t f r a g e. Sie haben es schon auf alle mögliche