26 wichtigsten Bestandteil des Fiebers bildet und daß demselben keineswegs, wie man bisher glaubte, eine günstige Bedeutung innewohnt, daß im Gegenteil von Seiten des Fiebers dem Körper mehr Gefahren drohen, wie von Seiten jeder Lokalerkrankung; als schädliche Folgen anhalten den Fiebers kennt man nämlich jetzt: Veränderung in den Geweben des Körpers, bei welcher die zeitigen Elemente degenerirt und zum großen Teil oft gänzlich zerstört sind; dadurch ist eine normale Funktion der Organe unmöglich gemacht; von Seiten des H e r z e n s ist dann Gelegenheit gegeben zu H e r z s ch w ä ch e, zu Kollaps (Schwäche der Herzthätigkeit mit Sinken der Körperwärme und plötzlich eintretendem Tode, Herzläh mung); von seiten des Gehirns kommt das ganze Heer der nervösen und typhösen Symptome zum Vorschein, ja oft auch Tod durch Lähmung desselben, vulgo Hirnschlag; eine weitere, oft die wichtigste Folge des Fiebers ist die übermäßige Äu fzehrun g (Verbrennung) der Körper flüssigkeiten; es ist nachgewiesen, daß ein Fiebernder täglich 10—30 Lot am Gewicht verliert, daher auch mit der Zeit ein bedenklicher Mangel eintreten muß, zumal da bei dem Darniederliegen der Verdauungskräfte wenig neues Material herbeigeführt wird. Schwäche als Todesursache bei länger dauernden fieberhaften Krankheiten dürfte besser mit „Hungertod" bezeichnet werden (daher auch Hungertyphus). Wird das Fieber betm Typhus nicht bekämpft, läßt man es u n g e st ö r t walten, so drohen von seiner Seile: 1. der Tod schon in den ersten Tagen der Krankheit oder später direkt durch den Exzeß der Temperatur; 2. die parenckymatöse Degeneration zahl reicher Organe und infolge dessen S h n k o p a (plötzliche Ohnmacht), Kollaps, Herz- und Gehirnlähmung; 3. der Tod durch übermäßige Konsumtion; 4. die Entstehung und Verschlimmerung von Lokaterkrankungen; 5. die Degeneration des Prozesses, das Auftreten von Gangrän (Brand), Nekrose (Knochen fraß) rc., hämorrhagische Diathese (Neigung zu Blutungen). Wird aber die Erkrankung von ansang an nach der Regel mit kühlen Bädern bekämpft und wird die Körpertemperatur nahe dem Normalen ge halten, so wird das Bild des Typhus ein von dem gewöhnlichen total ab weichendes, dann sieht man er st, was eigentlich Typhus heißt und daß gerade die Erscheinungen, welche zu dieser Bezeichnung Veranlassung gegeben haben, nicht dem Krankheitsprozeß als solchem zukonimen, sondern lediglich die Wirkung der Fieberhitze sind. Beginnt man nämlich die Wasserbehandlung am 1. oder 2. Tage nach Eintritt des Fieberfrostes, so verschwinden die Symptome von seiten des Gehirns und Nervensystems wieder, welche sich etwa bereits eingefunden haben und neue treten nicht auf; Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Delirien vertieren sich, Stupor (Gefühllosigkeit der Glieder), C o m a (äußerster Grad der Schlafsucht) sind bei dieser Behandlung ungekannte Erscheinungen; der Kranke schläft meistens einen ruhigen, tiefen Schlaf und ist beim Erwachen st e t s besinnlich. Die Symptome von Seiten des Magens und Darmkanals verlieren sich so, daß diese Organe vollkommen zu funktioniren scheinen, das Gleiche kann man von den Nieren sagen: nur die Anschwellung der Milz dauert fort, der Bronchialkatarrh bleibt, wo er vorhanden ist, auf einer mäßigen Stufe stehen. Die Temperatur fällt nach jedem Bade und steigt nach kürzerer oder längerer Zeit regelmäßig wieder an; auf der Höhe der Erkrankung